Ergebnis noch offen

Studie: Herzinsuffizienz durch Pupille erkennbar?

Eine Untersuchung der Pupillengröße und Reaktion der Pupille auf einen Lichtreiz soll laut Forscherinnen und Forschern möglicherweise Aufschluss über die Schwere einer Herzinsuffizienz geben. Hierzu untersucht das Herzzentrum Brandenburg in Bernau in einer zweijährig angelegten Studie 100 Probandinnen und Probanden mit einer akuten Herzinsuffizienz und die kooperierende Universitätsklinik Potsdam die Kontrollgruppe mit 55 herzgesunden Probandinnen und Probanden.
Pupille als Indikator für Schwere der Herzinsuffizienz

Durch die Verbindung des Nervensystems erhoffen sich Forscherinnen und Forscher frühzeitige Erkenntnisse durch Pupillenuntersuchungen über die Schwere der Herzinsuffizienzen.

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Aktuell läuft eine Studie am Herzzentrum Brandenburg in Bernau zur Frühdiagnostik einer Herzinsuffizienz. Dabei soll die Pupillengröße und die Reaktion der Pupille auf einen Lichtreiz gemessen werden, in der Hoffnung, so Aufschluss über die Ausprägung der Herzinsuffizienz der Patientinnen und Patienten zu gewinnen. Momentan können bereits per Pupillometrie und mit Blick ins Auge Krankheiten wie Alzheimer, Depressionen, Diabetes, Rheuma, Morbus Parkinson, Fettstoffwechselstörung, Schilddrüsenerkrankungen oder Bluthochdruck aufgedeckt werden. Aufgrund der sehr individuellen Verläufe erhoffen sich die Forscherinnen und Forscher durch die Pupillenuntersuchung Auskunft über die Schwere der Krankheit. Von den rund 500.000 Menschen, die jährlich aufgrund einer akuten Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert werden, sterben 40.000 daran.

Durch Pupillenuntersuchung sollen Leben gerettet werden

Doch wie hängen Augen und Herz zusammen? Das vegetative oder auch autonome Nervensystem steuert die Pupillenreaktion, wie auch den Herzschlag oder die Atmung. Bei der Herzinsuffizienz kann das entstandene Ungleichgewicht nur noch eingeschränkt kompensiert werden, und durch die Verbindung über das Nervensystem sollen die Pupillen dies widerspiegeln.

Das Forschungsteam des Herzzentrums Brandenburg untersucht 100 Probandinnen und Probanden im Alter von 75 bis 80 Jahren mit einer akuten Herzinsuffizienz, die stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen. Eine gleichaltrige Kontrollgruppe mit 55 herzgesunden Probandinnen und Probanden wird von der kooperierenden Universität Potsdam untersucht. Die Studie wurde auf zwei Jahre ausgelegt und in verschiedenen Zeitabständen sollen die Betroffenen untersucht werden. In einem zweiten Schritt sollen auch die Pupillenreaktionen bei kognitiven Übungen geprüft werden, da Substanzen wie Koffein, Nikotin, Medikamente oder bestimmte kognitive Beanspruchungen die Pupillen beeinflussen. Auch unterscheiden sich die Pupillen-Eigenschaften bei Asiaten und Europäern, wodurch Studien mit verschiedenen Ethnien erforderlich sind. Sollten die Forschungsergebnisse positiv ausfallen, könne die Pupillenuntersuchung einfach und kostengünstig in Arztpraxen und Kliniken etabliert werden.