OCT könnte helfen

Studie: Parkinson frühzeitig an Netzhaut erkennbar

Laut Wissenschaftlern aus Großbritannien soll sich eine Parkinson-Erkrankung durch Veränderungen an der Netzhaut zeigen – und das laut der Studie bis zu sieben Jahre vor Symptombeginn. Ein OCT könnte demnach bei der Früherkennung helfen.
OCT-Aufnahme

OCT-Aufnahme der Netzhaut

© Adobe Stock / tussik

Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit Parkinson eine dünnere retinale Nervenfaserschicht sowie eine dünnere innere Körnerschicht im Auge haben. Von rund 50.400 Personen, die in die Studie eingeschlossen wurden, entwickelten demnach 53 Personen während des Studienzeitraums eine Parkinsonkrankheit. Die durchschnittliche Zeit zwischen der Netzhautaufnahme und dem Auftreten von Symptomen lag bei rund sieben Jahren, heißt es. Die Studie wurde jüngst in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht.

Wir sind zwar noch nicht in der Lage vorherzusagen, ob eine Person an Parkinson erkranken wird, aber wir hoffen, dass diese Methode bald zu einem Vorab-Screening werden.

Siegfried Wagner, Hauptautor der Studie

Siegfried Wagner vom University College London und Hauptautor der Studie sagt: „Die Entdeckung von Anzeichen einer Reihe von Krankheiten vor dem Auftreten von Symptomen bedeutet, dass die Menschen in Zukunft die Zeit haben könnten, ihren Lebensstil zu ändern, um das Auftreten einiger Krankheiten zu verhindern“. Ärztinnen und Ärzte könnten indes den Ausbruch und die Auswirkungen lebensverändernder neurodegenerativer Störungen verzögern.

Die Forschenden hatten in einer Querschnittanalyse von zwei Studien Marker für Parkinson in Augenscans ausgemacht. Für den Nachweis der Netzhautmarker untersuchten sie Daten von rund 155.000 Patienten im Alter von mindestens 40 Jahren, die zwischen 2008 und 2018 Augenkliniken in London aufgesucht hatten. Außerdem nutzten sie Daten von rund 67.300 gesunden Freiwilligen im Alter von 40 bis 69 Jahren, um zu prüfen, in welchem zeitlichen Verhältnis die Marker zum Symptombeginn stehen.