Brillenglas zur Myopie-Kontrolle

Essilor Stellest: Verlangsamung der Myopie-Progression

Nach Hoya (Miyosmart) und Visall (Myoslow) bringt Essilor mit Stellest im Februar ebenfalls ein Glas zur Verlangsamung der Myopie-Progression auf den Markt. Die Anstrengungen aller Firmen verdeutlichen, dass der Kampf gegen das axiale Längenwachstum der Kinderaugen einen immer größeren Stellenwert einnimmt und Augenoptikerinnen und Augenoptikern in diesem Bereich zahlreiche neue Möglichkeiten geschaffen werden.
Kind mit Brille

Die neuen Essilor Stellest Brillengläser sollen die Myopie-Progression um bis zu 67 Prozent reduzieren.

© Essilor

Essilor Stellest Brillengläser sind Einstärkengläser und bieten Myopie-Korrektion durch eine Einstärken-Zone, welche für scharfes Sehen sorgt, sowie Myopie-Kontrolle durch die neu entwickelte H.A.L.T.-Technologie (Highly Aespherical Lenslet Target). Diese besteht aus einer Konstellation zusammenhängender asphärischer Mikrolinsen, die auf elf Ringe verteilt sind. Auf diese Weise soll ein Signalvolumen erzeugen werden, mit dem das axiale Längenwachstum des Auges verlangsamt wird. Die Stärke der Linsen auf jedem Ring wurde laut Essilor so festgelegt, dass das Signalvolumen immer vor der Netzhaut liegt und deren Form folgt, um eine konstante Verlangsamung der Myopie-Progression zu erreichen. 

Bereits 2018 hatte das Forschungs- und Entwicklungsteam von Essilor eine zweijährige, vorausschauende klinische Studie an 167 kurzsichtigen Kindern in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum gemeinsam mit seinem Hauptpartner, der Wenzhou Medical University in China, gestartet. Die Ergebnisse seien ein überzeugender Beweis dafür, dass Essilor Stellest Brillengläser eine wirksame Option seien, um die Myopie-Progression bei Kindern zu verlangsamen. So haben laut Studie Kinder, die die Stellest Brillengläser über zwei Jahre mindestens zwölf Stunden am Tag getragen haben, durchschnittlich 0,99 Dioptrien ihrer Myopie-Progression im Vergleich zu Einstärkengläsern eingespart – eine durchschnittliche Verlangsamung der Myopie-Progression um 67 Prozent. Bereits nach dem ersten Jahr war das Augenwachstum bei neun von zehn Kindern, die Stellest Brillengläser trugen, ähnlich oder langsamer als bei nicht-myopen Kindern. Zudem hatten zwei von drei Kindern nach dem ersten Jahr einen stabilen Sehkorrektionsbedarf. Auch bei der Verträglichkeit der Brillengläser beruft sich Essilor auf seine Studie. So hätten sich 100 Prozent der Kinder innerhalb einer Woche an die Stellest-Gläser gewöhnt, 90 Prozent schon nach drei Tagen.
 

Myopia Expert 700 als Begleitung

Begleitend zur Einführung des Brillenglases wird Essilor mit dem Myopia Expert 700 ein auf das Glas abgestimmte Myopie-Management Instrument auf den Markt bringen. Der Myopia Expert 700 ist serienmäßig mit der Myopie-Management Software Myopia Suite ausgestattet und soll so in allen Bereichen des Prozesses unterstützten – von der Messung der axialen Augenlänge bis hin zur anschaulichen Dokumentation. Ergänzend zur biometrischen Funktion ist auch die topografische Vermessung der Hornhaut möglich.

Essilor Stellest wird ab dem 15 Februar auf dem deutschen Markt erhältlich sein.