Nachfrage und Kaufpreis unverändert

AOS: Corona bremst den Verkauf augenoptischer Fachgeschäfte nicht

Nach Angaben der AOS Unternehmensberatung GmbH hat die Corona-Pandemie keine Auswirkungen auf den Verkauf von augenoptischen Fachgeschäften. So liege der Verkauf auf ähnlichem Niveau wie in 2019.
Kasse beim Augenoptiker geöffnet

Laut Angaben der AOS ist bei größeren und mittleren traditionellen Geschäften die Nachfrage von Kaufwilligen trotz der Corona-Pandemie ungebrochten.

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Nach den Ergebnissen der jährlichen Analyse der AOS Unternehmensberatung GmbH ist die Nachfrage nach augenoptische Fachgeschäfte im vergangenen Jahr stabil geblieben. Es herrsche bei Gründerinnen und Gründern sowe bei expandierenden Unternehmen der Branche weiterhin Optimismus, trotz der Unsicherheiten bedingt durch die Corona-Pandemie. Nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr sei die Nachfrage schnell auf das alte Niveau angestiegen, hieß es. So habe die Branche wiederholt bewiesen, dass sie sehr gut mit externen „wirtschaftlichen Schocks“ umgehen kann und die Geschäfte dabei vergleichsweise stabil weiterlaufen, so die AOS. Für reine Augenoptik-Betriebe lagen die Verkaufspreise im Jahr 2020 zwischen 17 und bis zu 78 Prozent eines Jahresumsatzes (inklusive eines üblichen Warenbestands) und waren damit auf dem  Niveau von 2019.

So sei bei größeren (ab ca. 750.000 Euro Netto-Jahresumsatz) und mittleren (400.000 – 750.000 Euro Netto-Jahresumsatz) traditionellen Geschäften die Nachfrage von Kaufwilligen ungebrochen. Wer einen geringeren Umsatz erwirtschaftet, habe dennoch gute Karten, denn die Verkaufschance habe sich leicht verbessert, hieß es weiter. Dies liege unter anderem daran, dass kleinere traditionelle Geschäfte die Pandemie gut überstanden haben und tendenziell nur geringe oder gar keine Umsatzrückgänge verzeichnen mussten. Darüber hinaus sei das Interesse, sich als angestellte Augenoptikerinnen und angestellter Augenoptiker selbstständig zu machen, im vergangenen Jahr größer geworden. Über die Gründe dafür können man allerdings - aufgrund der coronabedingten Kurzarbeit sowie des bestehenden Fachkräftemangels und des sinkenden Gefühsl der Arbeitssicherheit -  nur mutmaßen.

Die AOS sieht die Nachfrage nach traditionellen Augenoptik-Geschäften einem wachsenden Angebot gegenüberstehen. Gründerinnen aus den 70er, 80er und 90erJahren streben in nächster Zeit eine Nachfolgeregelung an. Durch das Angebot bleiben neben dem Kaufpreis die Qualität und die Rahmenbedingungen des Übernahmeobjekts von hoher Bedeutung. Jedoch können nicht alle Unternehmen automatisch Kaufwillige finden und gute Preise erzielen. Eine ausgeprägte Spezialisierung (z.B. auf optometrische Dienstleistungen oder Kontaktlinsen) sei für den Verkauf hinderlich, da diese Fachgeschäfte häufig eine überdurchschnittlich hohe Bindung an die Inhaberin oder den Inhaber aufweisen. Für die Erwerbernden sei dies ein Risiko. Zudem sei die Anzahl der Betriebe, für die sich auch nach längerer Suche keine Käuferin und kein Käufer findet, weiter gestiegen. Dies ginge mit dem gesteigerten durchschnittlichen Jahresnettoumsatz zurück, ein weiteres Thema seien die Schließungen der Geschäfte. Hier könne sich mit einer guten Planung ein ordentlicher Überschuss erzielen lassen. Wichtig sei, so die AOS, sich frühzeitig mit einer fachkundigen beratenden Person zusammenzusetzen, um schwerwiegende und teure Fehler bei einer Übernahme oder Übergabe zu vermeiden.