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KONTAKTLINSE

AKTUELL

DOZ

09 | 2017

88

MPG&E mit neuer

Vertriebsleiterin

Alcon testet Kontaktlinsenautomaten in Polen

CooperVision übernimmt Procornea

CooperVision hat Procornea Nederland

B.V. übernommen. Das niederländi-

sche Unternehmen entwickelte in den

1990er Jahren gemeinsam mit Philips die

SML-Technologie (Sub Micron Lathing)

für die Herstellung formstabiler Kontakt-

linsen. Es präzisierte damit die Produktion

und vereinfachte die Nachbestellung.

„Durch die gemeinsame Arbeit an

großen Herausforderungen der Myopie

(Kurzsichtigkeit) und anderen Sehproble-

men werden CooperVision und Procornea

zweifellos einen noch größeren Einfluss

darauf haben, das Leben der Menschen

auf der ganzen Welt zu verändern“, sagte

Andrew Sedgwick, Executive Vice Presi-

dent des Bereichs Strategy & Business

Development von CooperVision.

Procornea wird vorerst als ergänzen-

der Geschäftsbereich von CooperVision

tätig sein und seine Niederlassungen und

Marken beibehalten. Die Kunden werden

mit ihren derzeitigen Ansprechpartnern

weiter zusammenarbeiten.

Seit 1. August verstärkt Anja Flick das

MPG&E-Team als Vertriebsleiterin. In

ihrer neuen Funktion verantwortet die

50-Jährige die Produktbereiche Kontakt-

linsen und Kontaktlinsenpflege und koor-

diniert den Vertriebsinnen- und -außen-

dienst. Flick ist Diplom-Betriebswirtin und

hatte zuvor als Leiterin des Vertriebs bei

einem Kontaktlinsenhersteller in Nord-

deutschland gearbeitet.

Besonderen Wert will die erfahrene

Kauffrau künftig auf den systematischen

Ausbau des Unternehmenskonzepts

„Kunde im Fokus“ legen. Mit Blick auf

die Konkurrenz durch Onlinehandel und

Filialisten soll das Konzept den Kunden

bei der Positionierung in der augenopti-

schen Branche unterstützen.

In Polen testet Alcon zurzeit Kontaktlinsen

aus dem Automaten. Es wurden fünf Au-

tomaten an unterschiedlichen Standorten

aufgestellt. Die polnischen Kollegen des

Kontaktlinsen-Herstellers wollen eine von

den Öffnungszeiten unabhängige Versor-

gung der Endverbraucher gewährleisten;

vor allem an Standorten, an denen die

Produkte normalerweise nicht verfügbar

sind, zum Beispiel an Universitäten.

„Wichtig zu verstehen ist hier, dass

die Automaten in Kooperation mit loka-

len Augenoptikern betrieben werden. Die

Verkäufe über die Automaten erfolgen

dabei im Namen der Augenoptiker und

auf deren Rechnung. Soll heißen, die Um-

sätze kommen unseren Kunden in Polen

zu Gute“, sagte Stefanie Consalvo, Com-

munication Trade Marketing Manager

Alcon Pharma GmbH des Geschäftsberei-

ches Vision Care

Bisher gäbe es noch keine Informa-

tionen zum Erfolg dieses Pilotprojekts.

Unabhängig von dem polnischen Auto-

maten-Test, soll das Konzept nicht nach

Deutschland ausgeweitet werden.

„Von daher ist dieser Ansatz kein

Grund zur Sorge für den stationären

augenoptischen Fachhandel“, erklärte

Consalvo. Nachfragen zum genauen zeit-

lichen Rahmen des Pilotprojektes und

des Automaten-Angebotes blieben unbe-

antwortet.

Mit Magenschleim von Schweinen

gegen Trockene Augen

Besonders Träger von Kontaktlinsen lei-

den häufig unter Trockenen Augen. Oft

haben die Betroffenen zu wenig vom

Muzin „MUC5AC“ im Tränenfilm. Ein

Team der Technischen Universität Mün-

chen (TUM) zeigte jetzt in der Studie

„Mucin coatings prevent tissue damage

at the cornea-contact lens-interface“, dass

Kontaktlinsen, die mit Muzinen aus der

Magenschleimhaut von Schweinen be-

schichtet sind, keine Schäden am Auge

verursachen.

Muzine sind Moleküle, die in der Lage

sind, viel Wasser zu binden und als natür-

liches Schmiermittel wirken. Auch in der

Schleimhaut von Magen und Darm sind

solche Muzine vorhanden. Die Forscher

nutzten für ihre Experimente das Mole-

kül aus den Mägen von Schweinen, da

das Schweine-Muzin dem menschlichen

Molekül sehr ähnlich ist.

Laut Studie traten keine Gewebeschä-

den mit den muzinbeschichteten Kontakt-

linsen mehr auf. „Wir haben festgestellt,

dass das Muzin von alleine an dem Lin-

senmaterial haftet und es deshalb gleit-

fähig hält“, erklärt Benjamin Winkeljann,

Erstautor der Studie. Nach Ansicht der

Wissenschaftler soll es ausreichen die

Kontaktlinsen zum Beispiel über Nacht

in einer Muzin-Lösung einzuweichen, um

die schützende Wirkung zu erhalten. In

den nächsten Schritten soll das Muzin

aus den Schweinemägen weiter getestet

werden, um es bald beim Menschen ein-

setzen zu können.

Anja Flick