DOZ
09 | 2017
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Benetzungsverhalten konnte zwischen
zwei Lidschlägen „stabil“ sein, aber auch
„leichte Schleier“ oder „Trockenheitsstel-
len“ aufweisen.
Nach sechs Stunden Tragezeit er-
folgte nach Abnahme der Linsen eine
erneute Überprüfung des vorderen Au-
genabschnittes sowohl im Weißlicht als
auch mit Hilfe von Natriumfluoreszein,
um eine Intaktheit der Augenoberfläche
zu überprüfen. Außerdem wurde eine
erneute Messung mit dem Oculus Ke-
ratograph durchgeführt. Die ermittelten
Daten wurden in einen Erfassungsbogen
eingetragen und eingezeichnet. So konnte
in der Auswertung genau zwischen Binde-
hautflaps, limbusnahen Stippen und klas-
sischen Randabdrücken unterschieden
werden, die in der Betrachtung mit Fluo-
reszein deutlich wurden (Abb. 4 bis 6).
Fluoroskopie lohnt sich
Die Hornhautparameter der Probanden
entsprechen etwa den Mittelwerten der
ausgewerteten Datenbank. Die durch die
Pentacam ermittelten Scheiteltiefen zeig-
ten Werte von 2223,50 µm bis 4180 µm
(Abb. 7). Die untersuchte Probanden-
gruppe ist nicht ausreichend groß, um
eine repräsentative Aussage zu treffen.
Jedoch passen die Hornhautparameter der
Probanden zu den Daten, die aus den ver-
schiedenen Arbeiten bekannt sind. Daher
lässt sich vermuten, dass die Ergebnisse
Rückschlüsse auf eine Übertragbarkeit
zu lassen.
Der Tragekomfort der getesteten Linse
wurde durch die Probanden insgesamt
als sehr gut bewertet. Der Median lag in
jeder Kategorie unter fünf, sowohl nach
einer Stunde als auch nach sechs Stunden
(Abb. 8).
Es gab keinen signifikanten Unter-
schied in der Bewegung der Linsen nach
einer Stunde und nach sechs Stunden. Die
Beurteilung der Bewegung ist also bereits
nach einer Stunde möglich. In mehr als
80 Prozent der Fälle konnte eine freie
Bewegung festgestellt werden (Abb. 9).
Bei fünf Augen wurde die Bewegung als
„exzessiv“, also limbusüberschreitend,
bewertet.
In der Bewertung der Zentrierung
konnte in keinem Fall und in keiner Rich-
tung eine exzessive Dezentration beob-
achtet werden. In vier Fällen kam es zur
Limbusberührung superior und inferior.
Bei den wenigen männlichen Probanden
wurde in der Regel ein zentrisches Sitz-
verhalten festgestellt. Bei den weiblichen
Probanden hingegen konnten Dezentrati-
onen vor allem in der vertikalen Richtung
beobachtet werden (Abb. 10). Wie auch
bei der Bewertung der Bewegung gibt
es keinen signifikanten Unterschied nach
einer und nach sechs Stunden.
Die Beurteilung der Benetzung hat sich
von der Bewertung nach einer Stunde
zu der Bewertung nach sechs Stunden
unterschieden. Nach einer Stunde war in
mehr als 50 Prozent der Fälle eine stabile
Benetzung zu beobachten, in etwa ein
Abb. 3: Die Nach
kontrolle erfolgte
mit Hilfe eines
Fragebogens mit
einer visuellen
Analogskala und
selbst entwickelten
Gradingschemata.
KL Beurteilung
Cornea:
Limbale Injektion:
Konjunktiva bulbi:
Injektion Grading:
Rechtes Auge
Linkes Auge
Beweglichkeit:
Zentrierung:
Größe:
Benetzung:
PU
Abdruck KL:
Konjunktiva bulbi:
Injektion Grading:
Abdruck KL:
Cornea:
Limbale Injektion:
Topometrie K5
nE flach
Visus scbin
mm
°
mm
mm
mm
mm
mm
°
IvA
Gradingnach:Efron
nE flach
mm
°
mm
mm
mm
mm
°
+ leicht dezentriert
++Limbusberührung
+++ stark dezentriert
zu klein
zu groß
ideal
zu klein:Limbusberührung
ideal ca1mm jeSeite
zugroß:1,5mm jeSeite
stabil
Trockenstellen
leichterSchleier
zwischen 2 Lidschlägen
Beweglichkeit:
Zentrierung:
Größe:
Benetzung:
PU
++ exzessiv, flach
+ freieBewegung, nachziehen
- keineBewegung sichtbar
PU++PushUp exzessiv
PU+PushUp positv
PU-PushUp negativ
+ leicht dezentriert
++ Limbusberührung
+++ stark dezentriert
zu klein
zugroß
ideal
zu klein: Limbusberührung
ideal ca 1mm jeSeite
zugroß: 1,5mm jeSeite
stabil
Trockenstellen
leichterSchleier
zwischen 2 Lidschlägen
++exzessiv, flach
+ freieBewegung, nachziehen
- keineBewegung sichtbar
PU++PushUp exzessiv
PU+PushUp positv
PU-PushUp negativ
Proband:
Vita NK 1h / 6h
Visus sc
Visus sc
mm
+
+ +
+
++
+
+
++
+
-
-
+
+
+
+
M.Muster
1,0
1,0
0,8
1,5
2,0
1,5
1,0
0,5
1,5
1,5
1,0
0,5
1,5
1,0
1,0
0,5
1,0
1,5
1,0
7,65 7
7,56 97
8,06
7,98
8,05
7,99
7,70
8,02
7,99
7,62
8,07
8,04
177
87
NaFl (+)
NaFl (-)
NaFl (+)
NaFl (+)
0,45
0,52
Abb. 4: Bindehautflap
Abb. 5: Limbusnahe Stippen
Abb. 6: Klassische Randabdrücke
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