Altersbedingte Makuladegeneration

Studie zeigt Informations- und Hilfebedarf von AMD-Betroffen

Menschen mit einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) haben einen individuellen Informations- und Hilfebedarf, der in der Gesundheitsversorgung noch immer nicht ausreichend berücksichtigt und anerkannt wird. Dies zeigt eine Mixed-Methods-Studie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane.
Seniorin blickt auf Amsler-Gitter-Test.

Seniorin blickt auf einen Amsler-Gitter-Test, mit dem Netzhauterkrankungen, wie die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), frühzeitig erkannt werden kann.

© Adobe Stock / RFBSIP

In Deutschland gibt es bis heute kein etabliertes Rehabilitationsprogramm für Menschen mit AMD und/oder einer Sehbehinderung. Die Gesundheitsversorgung für Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit ist kompliziert, da sie sowohl die medizinische als auch die Low-Vision-Versorgung umfasst, die von verschiedenen Stellen angeboten werden. Als Teil einer umfassenden Mixed-Methods-Studie untersuchten Wissenschaftlerinnen der Medizinischen Hochschule Brandenburg in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlern die Erfahrungen von Menschen mit einer AMD im täglichen Leben und mit deren Gesundheitsversorgung einschließlich ihres Informations- und Hilfebedarfs

Gute Low-Vision-Versorgung im Alltag wichtig

Die in der Studie befragten Personen beschrieben unter anderem die Wahrnehmung von Sehveränderungen als sehr belastend, da diese sie in den Aktivitäten des täglichen Lebens einschränkten. Die Wahrnehmung der mit der AMD verbundenen visuellen Symptome wurde von einigen Studienteilnehmern als enorme psychische Belastung im Alltag charakterisiert. Auch führten die Sehveränderungen zu Konflikten mit ihrem engsten sozialen Umfeld. Der Zeitpunkt der Diagnose schien für die Interviewpartner* innen eine große Belastung darzustellen. Dem Großteil fehlte es an Informationen, und sie äußerten in dem Moment der Diagnose ein besonderes Bedürfnis nach Informationen, heißt es in einer Mitteilung der Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO). Ebenfalls habe die Studie ergeben, dass Menschen, bei denen eine AMD diagnostiziert wurde, von einem unterstützendem Umfeld und der Low-Vision-Versorgung profitieren können, um die Sehbeeinträchtigung im Alltag zu bewältigen.


Die vollständige Studie wurde in der Maiausgabe 2023 des fachwissenschaftlichen Journals „Optometry & Contact Lenses (OCL)“ publiziert. Das Schwerpunktthema der Ausgabe lautet AMD Update.