Langzeitstudie zum Myopie-Management

Kontaktlinsen bei Kindern ab acht Jahren möglich

Nach einer neuen Langzeitstudie können Kinder ab acht Jahren Kontaktlinsen tragen. Im Laufe der sechsjährigen Forschung seien physiologische Beeinträchtigungen des Auges nur in äußerst geringem Maße beobachtet worden. Dies sei ein weiterer Beleg für die Eignung von Kontaktlinsen im Myopie-Management bei Kindern.
Kinder auf Bank Kontaktlinsen neue Studie von CooperVision

Kinder können ab acht Jahren Kontaktlinsen tragen, wie eine neue Studie nahelegt.

© CooperVision

Eine im Fachjournal „Contact Lens and Anterior Eye“ veröffentlichte Langzeitstudie bestätigt, dass Kinder ab acht Jahren weiche Einmalkontaktlinsen tragen können. Sechs Jahre lang wurde die physiologische Reaktion von Kindern auf weiche Kontaktlinsen untersucht. So legen die Ergebnisse der Forschung nahe, dass während der gesamten Studienlaufzeit physiologische Beeinträchtigungen des Auges nur in äußerst geringem Maße beobachtet worden waren.

Damit liefere die im Pier-Review-Verfahren veröffentlichte Studie zudem weitere Belege für die Eignung von Kontaktlinsen zum Myopie-Management bei Kindern. Im Rahmen der randomisierten, multizentrischen, klinischen, doppelt maskierten Studie wurden die MiSight 1Day Kontaktlinsen von CooperVision genutzt. „Über die positiven Eigenschaften der MiSight 1 day zur Kontrolle der Myopie-Entwicklung hinaus bestätigt die Studie das Tragen von Einmalkontaktlinsen als erfolgreiche Methode, kindliche Sehfehler zu korrigieren“, erklärt Jill Woods (MSc, MCOptom, FAAO, FBCLA), Leiterin der klinischen Forschung im Centre for Ocular Research & Education (CORE). Sie ist Hauptautorin der Studie und gehört zum Prüfärzte-Team im Rahmen der klinischen Studie. 144 Kinder wurden von dem Forscherteam betreut. „Dies kann Augenspezialisten und Eltern noch mehr Sicherheit geben, wenn sie die verschiedenen Optionen für das Myopie-Management gegeneinander abwägen.“

In der Laufzeit der Studie habe es keine gravierenden, auf das Kontaktlinsentragen zurückzuführende Zwischenfälle gegeben. So liege die Inzidenzrate für Infiltrationen der Hornhaut (CIE) mit 6,1 pro 1.000 Tragejahren auf niedrigem Niveau und ähnele damit den CIE-Raten erwachsener Trägerinnen und Träger von Einmalkontaktlinsen. Der Gesundheitsgrad der Augen, der biomikroskopisch nach sechs Jahren konstanten Tragens ermittelt wurde (was mehr als 5.000 zusammengetragene Messungen jeder Variablen mit Bewertung in Halbjahresintervallen repräsentiert), entsprach in etwa den vor Beginn der Kontaktlinsenanwendung beobachteten Ausgangswerte. Ebenfalls flossen Faktoren wie Linsenpassform, Linsenmaterial und -oberfläche sowie die Tragegewohnheiten auf den Erfolg der Kontaktlinsenanwendung in die Studie ein.

Die Studie zählt mit einer umfassenden Literaturrecherche zur bislang längsten Arbeit, die speziell die physiologischen Reaktionen, die mit dem Tragen weicher Einmalkontaktlinsen im Kindes- und Jugendalter zusammenhängen, thematisiert. Sie gehört zudem zu einer von CooperVision gesponserten Reihe von Forschungsinitiativen, die zur Faktenlage rund um das Myopie-Management beitragen sollen.

Online-Konferenz „Virtual Perspectives 2021“

Am 18. April 2021 lädt CooperVision zu einer eintägigen Online-Konferenz „Virtual Perspectives 2021ein. Von 11 bis 17 Uhr werden Neuheiten aus der Kontaktlinsenforschung und -weiterbildung thematisiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich auf einen Mix aus Vorträgen, Präsentationen und Panel-Diskussionen zu den neusten Erkenntnissen und Branchen-Trends freuen. Die Beiträge werden simultan in mehrere Sprachen übersetzt.

Unter anderem sprechen die bekannten Professoren Nathan Efron und Phillip Morgan darüber, welche wichtige Rolle Silikon-Hydrogel-Einmalkontaktlinsen heute spielen und wie diese dazu beitragen, die Bedürfnisse von Kontaktlinsenträgerinnen zu erfüllen. Die Professoren James Wolffsohn und Lyndon Jones beleuchten in ihrem Vortrag die vielfältigen Möglichkeiten multifokaler Kontaktlinsen, um ein lebenslanges Linsentragen zu gewährleisten. Paul Chamberlain, Director of Research Programmes bei CooperVision, wird die Ergebnisse der oben beschriebenen sechsjährigen klinischen „MiSight® 1 day“-Studie vorstellen. Zum Abschluss der Konferenz wird eine Podiumsdiskussion stattfinden. Marcella McParland, Senior Director of Professional Services bei CooperVision, wird sich zudem mit den Auswirkungen von Covid-19 auf den Geschäftsalltag befassen und gemeinsam mit einem Unternehmer und Fachexperten die Frage ob die Tele-Optometrie Zukunft hat, diskutieren.