Verbraucherzentrale warnt

Giftige Inhaltsstoffe in Antibeschlagmitteln

Antibeschlagmittel sind im Winter und vor allem in Zeiten der Maskenpflicht für Brillenträgerinnen und Brillenträger ein großes Thema. Jetzt hat die Verbraucherzentrale (VZ) Nordrhein-Westfalen vor schädlichen Inhaltsstoffen in den Produkten gewarnt.
Beschlagene Brillengläser

Im Winter und während der coronabedingten Maskenpflicht klagen viele über beschlagene Brillengläser.

© Adobe Stock / Enrico; DOZ

Damit Brillengläser möglichst nicht beschlagen, greifen Betroffene oftmals zu Antibeschlagtüchern & Co. Viele dieser Produkte beinhalten laut der VZ NRW gesundheits- und umweltschädliche Substanzen, die als per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, kurz: PFAS, bezeichnet werden. Auch das Umweltbundesamt spricht sich gegen die Verwendung solcher Schadstoffe aus: „Das Umweltbundesamt bemüht sich gemeinsam mit anderen Institutionen darum, dass die PFAS-Stoffe aus Vorsorgegründen in der EU verboten bzw. nur für wirklich zwingend notwendige Verwendungen zugelassen werden“, heißt es im Magazin „Schwerpunkt PFAS“.

„Wenn in der Liste der Inhaltsstoffe der Namensbestandteil "-fluor" oder "-fluoro" auftaucht, sind wahrscheinlich PFAS enthalten. Auch Begriffe wie "hydrophob" oder "wasserabweisend" in der Beschreibung können ein Hinweis auf PFAS sein“, schreibt die VZ in einem Artikel. Das Problem: Die Inhaltsstoffe von Antibeschlagmitteln werden oft nicht auf der Verpackung, auf der Angebotsseite im Internet oder im Beipackzettel aufgelistet. Denn eine Verpflichtung, diese zu deklarieren, gibt es – anders als zum Beispiel bei Kosmetikprodukten – nicht, erläutert die Verbraucherzentrale auf Nachfrage. Einige herstellende Unternehmen stellen ihren Kundinnen und Kunden Zertifikate o.ä. aus, die die verwendeten, ausschließlich schadstofffreien Inhalte belegen.

So wird auch in der überregionalen Presse über die „schädlichen PFAS-haltigen Mittel“ berichtet, in Facebook-Gruppen schreiben Augenoptikerinnen und Augenoptiker über Kundschaft, die sie auf das Thema bereits angesprochen hätten.

Die DOZ hat in der Dezember-Ausgabe in einem Selbstversuch einige Antibeschlagmittel getestet und bewertet. In der kommenden Februar-Ausgabe, die am 29. Januar erscheint, haken wir bei den produzierenden Firmen von Antibeschlag-Produkten bezüglich der Schadstoff-Thematik nach.