GfK-Konsumklimastudie: Das schwache Licht wird etwas heller

Menschen und Geld
Das Konsumklima in Deutschland hat auch im Juni wieder zurgelegt.
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Zum zweiten Mal in Folge hat das Konsumklima in Deutschland zugelegt. Zwar liegt es im Juni mit einem Wert von -9,6 Zählern immer noch beim drittniedrigsten Wert, der in der Historie des Konsumklimas jemals gemessen wurde, doch das Plus von 13 Punkten im Vergleich zum Tiefpunkt im April lässt zumindest einen positiven Trend erkennen. „Das schwache Licht am Ende des Tunnels, das sich bereits im vergangenen Monat abzeichnete, wird offenbar etwas heller“, bekundet auch Rolf Bürki, GfK Konsumexperte. Dazu trügen die umfangreichen Hilfen durch das Konjunkturpaket wie die Senkung der Mehrwertsteuer bei. „Sofern Händler und Hersteller diese auch an die Verbraucher weitergeben, ist davon auszugehen, dass die eine oder andere geplant Anschaffung auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen wird und somit dem Konsum in diesem Jahr als Stütze dient.“

Konsumklimaindikator
Entwicklung des Konsumklimaindikators im Verlauf der letzten Jahre. © GfK

Insgesamt aber macht die GfK-Konsumklimastudie für Juni deutlich, dass die Gesamtsituation schwierig und auch fragil ist und die Verunsicherung in der Bevölkerung groß. Die Angst vor Jobverlust und Einkommenseinbußen bleiben ein Konsumhemmnis. Dennoch steigt im Juni die Konsumerwartung der Verbraucher – und das überraschend deutlich. Dank eines Plus von 18,9 Zählern liegt der Indikator mit 8,5 wieder im positiven Bereich. Höher war dieser Wert zuletzt im Januar 2019 (8,6 %). 

Zwar ebenfalls auf dem Weg nach oben aber immer noch 39 Punkte unter dem Vorjahreswert ist die Einkommenserwartung. Hier kletterte der Indikator aber immerhin auf 6,6 Punkte (+ 12,3 Zähler). Ein ähnliches Bild bietet sich auch bei der Anschaffungsneigung, die 13,9 Zähler zulegt (auf jetzt 19,4 Punkte) aber im Vergleich zur 2019 ein Minus von gut 34 Punkten aufweist.

Konsumklimaindikatoren im Vergleich
Die Entwicklung der einzelnen Indikatoren im Juni im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr. (Quelle. GfK-Studie)