Spanische Studie

Auswirkungen Ortho-K-Linsen auf die Akkommodationsreaktion

Die Klinik für Optometrie der Universität Complutense in Spanien hat untersucht, welche Auswirkungen das Tragen orthokeratologischer Kontaktlinsen auf die Akkommodationsreaktion und sphärische Aberration hat. Insgesamt 47 junge und gesunde Probanden haben an der prospektiven, randomisierten Längsschnittstudie teilgenommen.
Wolke und leuchtender Kreis

Die sogenannte "Nachtlinse" oder auch Orthokeratologie-Linse hat nicht nur Auswirkungen auf die Hornhaut. Sie hat auch Einfluss auf die Akkommodations- und sphärische Aberrationsveränderung.

© Adobe Stock/ NeoLeo

Die Studie zeigte, dass Ortho-K-Linsen die Akkommodationsreaktion der Patientinnen und Patienten verändern können. Dafür wurden Ortho-K-Linsen Trägerinnen und Träger, die ein Jahr lang Ortho-K-Linsen trugen und Personen, die einen Monat lang keine Ortho-K-Linsen mehr trugen, verglichen. Zu Beginn der Studie wurden Nicht-zykloplegische Refraktionen, der niedrigste und höhste unkorrigierte Visus, der niedrigste und höchste bestkorrigierte Visus, Akkommodationsverzögerung, horizontale Nahphorie, Hornhauttopographie und Aberrationen höherer Ordnung in den zeitlichen Abständen von einem Tag, einer Woche, sowie einem, sechs und zwölf Monaten und nach einem Monat Auswaschphase durchgeführt. Die sphärische äquivalente Refraktion betrug zu Studienbeginn -3,25 Dioptrien (dpt) +/- 1,57 dpt und nach zwölf Monaten Linsentragen 0,36 dpt +/- 0,64 dpt. Die Akkommodationsverzögerung änderte sich nach einem Jahr Kontaktlinsentragen von 0,53 dpt +/- 0,39 dpt auf 0,15 dpt +/- 0,25 dpt.  

Veränderungen bilden sich durch Tragepause zurück

Vergleicht man die Werte zu Studienbeginn und nach einem Monat Linsenabsetzen, konnte kein signifikanter Unterschied bei der sphärisch äquivalenten Refraktion festgestellt werden, heißt es in den Ergebnissen. Nachgewiesen werden konnte hingegen eine hohe Korrelation zwischen der Akkommodationsverzögerung zu Studienbeginn und nach zwölf Monaten Linsentragen. 22 von 25 Probanden mit Exophorie zeigten nach zwölf Monaten eine signifikante Verringerung der Abweichung, als noch zu Studienbeginn. Die gesamte sphärische Aberration nahm während aller Kontrollen aufgrund des Tragens der Linse zu, gleichzeitig ging die innere sphärische Aberration bei den Besuchen nach einer Woche, einem Monat und zwölf Monaten signifikant zurück, heißt es weiter.

Während der Behandlung konnte eine Verringerung der Akkommodationsverzögerung bei exophoren Patienten und eine allgemeine Zunahme der inneren sphärischen Aberration festgestellt werden. Diese gingen nach Beendigung der Behandlung nahezu auf die Ausgangswerte zurück und somit zeigt sich, dass Ortho-K-Linsen die Akkommodationsreaktion der Patientinnen und Patienten verändern können.