Schutz der Augen im Sommer

Expertentipps gegen Augenreizung durch Chlor und Sonne

Egal ob im Schwimmbad, in den Bergen oder an der See, im Sommer sind die Augen einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt. Insbesondere die direkte Sonneneinstrahlung kann die Augen schädigen und zu Erkrankungen an Linse und Netzhaut führen. Experten der Stiftung Auge erklären, warum es im Chlorwasser zu Augenreizungen kommen kann und raten, zum Schutz der Augen Sonnen- oder Schwimmbrillen zu tragen.
Junge Menschen im Sommer im Meer mit Sonnenbrille

Beim Schwimmen in Freibädern oder natürlichen Gewässern kann es zu brennenden, geröteten Augen kommen. Vor allem Kontaktlinsenträger sollten beim Baden vorsichtig sein. Um die Augen im Sommer, vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen, empfehlen Experten der Stiftung Auge daher den Schutz der Augen durch das Tragen von Sonnen- oder Schwimmbrillen.

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Im Sommer sind die Augen durch intensive Sonneneinstrahlung, Salz- oder Chlorwasser beim Baden oder verlaufene Sonnencreme oft stark beansprucht. Gerade ein Übermaß an ultravioletter Strahlung, der sogenannten UV-Strahlung, kann zu bleibenden Schäden führen. Wie die Stiftung Auge mitteilt, handelt es sich dabei um Licht mit einer Wellenlänge von 100 bis 400 Nanometern, dessen Strahlung die Linse eintrüben und die Entstehung eines Grauen Stars begünstigen kann. „Wir empfehlen daher dringend, die Augen zu schützen und Sonnenbrillen mit dem Kennzeichen „UV-Schutz 400“ zu tragen“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorstand der Stiftung Auge und Direktor der Au­genklinik an der Universität Bonn. Besonders wichtig sei der Schutz beim Urlaub in den Bergen, da die UV-Belastung pro 1000 Meter um bis zu 20 Prozent zunehme.

Chlorwasser und Augenreizung: Wie es dazu kommt

Doch auch im Bade- oder Strandurlaub empfiehlt es sich eine Sonnenbrille zu tragen, da das Wasser etwa 25 Prozent der Strahlen reflektiert und diese so weiter intensiviert. Beim Schwimmen selbst reizt Chlorwasser die Augen zusätzlich. „Gechlortes, sauberes Wasser ist noch relativ harmlos, problematisch ist erst der Kontakt mit Trichloramin“, erklärt Professor Dr. med. Gerd Geerling, Mediensprecher der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. „Es entsteht durch die Reaktion von Chlor mit organischen Verbindungen, wie etwa Harnstoff, der in Urin und Schweiß enthalten ist. Trichloramin wird als typischer Chlorgeruch wahrgenommen und reizt die Bindehaut am Auge.“ Gefährlich seien die resultierdende Rötung und das Brennen aber nicht, meist verschwinde sie nach kurzer Zeit von selbst. Das Nachspülen mit Leitungswasser oder die Benutzung von Augentropfen mit Hyaluron helfe womöglich, die Reizung schneller zu lindern. „Hält die Irritation aber länger als einen Tag an, ist der Besuch eines Augenarztes anzuraten“, sagt Geerling.

Kontaktlinsenträger sind besonders gefährdet

Poolwasser mit Trichloramin sowie See- oder Meerwasser waschen den natürlich schützenden Tränenfilm des Auges aus und reizen das Auge zusätzlich noch. Dadurch können Keime und Krankheitserreger leichter in die Hornhaut eindringen und eine Infektion verursachen. Dies gelte laut der Mitteilung der Stiftung Auge vor allem bei Kontaktlinsenträgerinnen und -trägern, die ihre Linsen beim Baden nicht tragen oder sie durch eine Taucherbrille schützen sollten. Eine Schwimmbrille könne helfen, eine Verunreinigung mit Keimen und reizenden Substanzen wie Trichloramin oder Salz zu vermeiden.  

Auch außerhalb des Wassers könnten Fremdkörper wie Sand, kleine Insekten oder Sonnencreme das Auge irritieren. „Wenn die Augen brennen und tränen, gilt es Reiben zu vermeiden, auch wenn es schwerfällt“ sagt Holz. Das Auswaschen mit klarem Leitungswasser helfe am besten. Falls auch hier die Beschwerden nicht nachlassen oder sich der Fremdkörper nicht auswaschen lässt, ist der Besuch beim Augenarzt ebenfalls ratsam.