Myopie-Management und digitale Medien in der optometrischen Praxis

Fragen, messen, beurteilen – und pro-aktiv beraten

Myopie-Management erfolgreich zu betreiben, bedeutet nicht nur „Produkte verkaufen“. Heute spielen vor allem die Lebensstilfaktoren eine entscheidende Rolle – und das ist bei Kindern mittlerweile der tägliche Einfluss von digitalen Medien. Augenoptikerinnen und Optometristen müssen im Myopie- Management auf digitale Medien eingehen, also gezielt verschiedene Parameter erfragen, messen und beurteilen, um ein geeignetes, präventives und myopiereduzierendes Management anbieten zu können. Und sie müssen zu Umgebungsbedingungen und vor allem einem sinnvollen Umgang mit digitalen Medien „pro-aktiv“ beraten.
Ein kleiner Junge mit Brille schaut auf ein Smartphone Display.

Digitale Medien halten heute immer früher Einzug in das Leben von Kindern. 

© Adobe Stock/Robert Kneschke

Erstveröffentlicht in der DOZ 07I23

Myopie-Management erfolgreich zu betreiben, bedeutet nicht nur „Produkte verkaufen“. Heute spielen vor allem die Lebensstilfaktoren eine entscheidende Rolle – und das ist bei Kindern mittlerweile der tägliche Einfluss von digitalen Medien. Augenoptikerinnen und Optometristen müssen im Myopie- Management auf digitale Medien eingehen, also gezielt verschiedene Parameter erfragen, messen und beurteilen, um ein geeignetes, präventives und myopiereduzierendes Management anbieten zu können. Und sie müssen zu Umgebungsbedingungen und vor allem einem sinnvollen Umgang mit digitalen Medien „pro-aktiv“ beraten. 

Digitale Medien sind mittlerweile Alltag für Erwachsene, privat und beruflich. Inzwischen gehören sie auch zum Alltag der meisten Kinder. Steigende Anwender digitaler Medien finden sich zunehmend unter jüngeren Kindern, nicht nur in der Schule, sondern auch im Privatbereich. Mehr als jedes zweite Grundschulkind (54 %) zwischen sechs und sieben Jahren nutzt ab und zu ein Smartphone – vor fünf Jahren waren es weniger als die Hälfte (20 %). Mittlerweile haben die meisten Schüler spätestens mit Ende der Grundschulzeit ein eigenes Smartphone. So gaben in einer repräsentativen Umfrage 75 Prozent der Kinder im Alter von zehn Jahren an, ein eigenes Gerät zu haben. [1] In der KIM-Studie schätzen Eltern die durchschnittliche Online- Zeit ihres Kindes an einem Wochentag mit circa 50 Minuten ein. [2] Die altersabhängige Nutzungsdauer zeigt Grafik 1. Die Zahlen erscheinen zunächst nicht so hoch, da Erwachsene deutlich mehr Zeit mit digitalen Medien verbringen (durchschnittlich zehn bis zwölf Stunden pro Tag). Aus den Daten ist ersichtlich, dass Kinder und Jugendliche digitale Medien jeden Tag nutzen. Häufig ergeben sich individuell dauerhaft (zu) hohe Nutzungszeiten. Die Bedingungen, unter denen die Nutzung digitaler Medien erfolgt, werden jedoch meist nicht erfasst. Aus der praktischen Erfahrung sind diese teilweise sehr schlecht, zum Beispiel eine zu nahe Arbeitsentfernung.

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