Corona: Meisterschulen setzen auf virtuelles Lernen

mann sitzt vor laptop und lernt online
Neben dem OHI setzen auch die ZVA Akademie, das NDOC und das ifb Karlsruhe auf das virtuelle Klassenzimmer.
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Neben den allgemeinbildenden Schulen sind durch die aktuelle Situation zum Coronavirus auch die Berufsschulen und Meisterschulen betroffen. Die Schulen gerade in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bleiben auf Anraten des Kultusministeriums voraussichtlich bis zum 19. April 2020 geschlossen. Auch in Österreich ist die Situation ähnlich: Daher hat das Ausbildungszentrum der Optometrie und Hörakustik Initiative in Wien (OHI) Maßnahmen vorbereitet und unterrichtet seit Montag, den 16. März 2020, Augenoptiker und Hörakustiker über ein virtuelles Klassenzimmer, bis die Ausgangsbeschränkungen wieder aufgehoben werden.

„Eine Weiterführung des Unterrichts vor Ort ist derzeit ausgeschlossen. Eine komplette Schließung vom OHI Ausbildungszentrum würde die einzelnen Ausbildungsunternehmen und die Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer massiv betreffen. Sie müssten in Folge nach Abklingen der Maßnahmen die verlorene Lehrgangszeit nachholen. In Voraussicht auf diese Entwicklungen ist die Weiterführung des Unterrichts im Virtuellen Klassenzimmer die allerbeste Option“, erklärt OHI Geschäftsführer Walter Gutstein. „Die Praxisübungen werden nach Beendigung der behördlichen Maßnahmen im OHI Ausbildungszentrum nachgeholt“, ergänzt OHI Geschäftsführer Harald Belyus. Erste Erfahrungen zeige, dass Teilnehmer wie Dozenten problemlos mit der Umstellung auf das virtuelle Klassenzimmer in dieser Krisenzeit zurechtkommen würden, so die Wiener.

Positive Rückmeldungen der Teilnehmer

Die ersten Rückmeldungen der Teilnehmer trudeln ein. Sie geben der temporären Umstellung auf das virtuelle Klassenzimmer fast durchweg die Note „sehr gut“ und „gut“. 71,4 Prozent begrüßten die Maßnahme, um weiter am Unterricht teilnehmen zu können. Fast 80 Prozent fanden die Art der Wissensvermittlung der Situation angemessen und stressfrei. Beim Zwischenfragen stellen, will die OHI noch nachbessern, um die bidirektionale Kommunikation zu optimieren. Hier waren 57 Prozent zufrieden. Ein wesentlicher Beitrag zur positiven, temporären Umstellung des Theorieunterrichts sieht die OHI im eigens erstellten YouTube Tutorial und diversen Anleitungen für unterschiedliche Endgeräte mit Screenshots für die Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Auch die Akademie der Augenoptik des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und das Norddeutsche Optik Colleg (NDOC) haben Vorbereitungen für den Online-Unterricht getroffen. „Wir haben uns in den letzten Wochen intensiv auf den Fall einer Schulschließung vorbereitet“, gibt Günther Neukirchen, Akademieleiter, bekannt. „Mit Hilfe unserer Lernplattform, mit Skripten, Powerpoints, Übungsaufgaben und Webinarsoftware werden wir in den nächsten drei Wochen online Unterricht erteilen.“ Nach den Osterferien hoffe man auf den regulären Schulbetrieb.

Schließung ist keine Verpflichtung

Beim NDOC folgt man den Empfehlungen der Behörde: „Es gibt für uns keine Verpflichtung zum Schließen des NDOC. Für die Meisterkurse sind wir gut vorbereitet und halten bestimmte Unterrichtsinhalte im virtuellen Klassenraum. Das ist auch für uns eine neue Erfahrung - aber wir werden diese Herausforderung meistern und daran wachsen!“, bekräftigen Anke Steinhardt und Thomas Nagel, beide sind Geschäftsführer des NDOC.

Das ifb Karlsruhe sieht die Situation genauso: „Auch wir folgen diesem Erlass, da für uns die Gesundheit unserer Lehrgangs- und Seminarteilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen an erster Stelle steht. Daher unterrichten wir nun alle Teilnehmer/innen unserer Meisterkurse in Webinaren. Praxis-Seminare werden wir zu einem späteren Zeitpunkt nachholen“, ist auf der Homepage zu lesen.