Studie

Brillen mit Blaulichtfilter verbessern Schlaf und Arbeitsleistung

Während der letzten Jahre hat sich das Smartphone nicht nur zum digitalen Allrounder entwickelt, das Lieblingsgerät der Deutschen wird auch immer intensiver und universeller verwendet. Doch sind Smartphones, Tablets und Co. nur nützliche Alltagshelfer oder inzwischen auch Stressfaktor für die Nutzer? Nun haben US-amerikanische Forscher herausgefunden, dass Blaulichtfilter in Brillengläsern hilfreich sein können.
schlafende Frau

Guter und erholsamer Schlaf ist wichtig, damit der Körper zur Ruhe kommt und neue Kraft tankt.

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Nutzer von Handys und Computern nehmen zunehmend auch negative Begleiterscheinungen wie Unkonzentriertheit, Schlafprobleme oder Kopfschmerzen wahr. Handy-Displays, Monitore, Flachbildfernseher strahlen blaues Licht in unterschiedlicher Intensität aus. „Zu viel von diesem Blau am Abend kann (…) Schlafstörungen verursachen“, erklärte Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Grein von der Technischen Hochschule Lübeck im DOZ-Interview (DOZ 02/2020). Nach einem interdisziplinären US-amerikanischen Forschungsprojekt wirken sich Blaulichtfilter in Brillengläsern positiv auf Schlafqualität und Schlafquantität aus, hieß es in der Studie „The effects of blue-light filtration on sleep and work outcomes“, die im „Journal of Applied Psychology“ veröffentlicht wurde.

In zwei Experimenten überprüften die Forscher ihre Hypothese, nach der die Filter eine Art physiologische Dunkelheit erzeugen. Diese sei unter anderem für eine erholsame Nachtruhe nötig und könnte sich ebenfalls positiv auf die Arbeitsmotivation und die Leistung am Arbeitsplatz auswirken. In die Analyse wurden Daten von 63 Managern eingeschlossen, die entweder Brillengläser ohne Filter oder welche mit integriertem Blaulichtfilter getragen hatten. Die Autoren fanden heraus, dass die Arbeitsleistung der Brillenträger mit Filter besser war als die in der Placebogruppe. Das galt zumindest über kurze Zeitabschnitte. Ähnliches zeigte sich in einer Untersuchung von 67 Callcenter-Mitarbeitern.

Dieser Effekt schien abhängig vom zirkadianen Rhythmus der Teilnehmer zu sein. Der zirkadiane Rhythmus ist ein Biorhythmus, der sich über einen Zyklus von 24 Stunden verändert, wie zu Beispiel der Schlaf-Wach-Rhythmus. So hatten Spätaufsteher unter den Probanden mehr von den Brillen mit Blaulichtfilter profitiert als die Frühaufsteher. Bei den Erstgenannten besteht meist eine größere Diskrepanz zwischen der „inneren Uhr“ und der durch äußere Verpflichtungen bestimmten Arbeitszeit.