„Wir sollten die Digitalisierung umarmen"

Frank Walenda, Alex Versteeg und Bernhard Nuesser von Essilor
V.l.n.r.: Frank Walenda, Alex Versteeg und Bernhard Nuesser von Essilor.
© DOZ / Stephan Schenk

„Kannst du deinen Feind nicht besiegen, dann mache ihn dir zum Freund“ weiß der Volksmund. In diesem Sinne ist auch das Zitat von Alex Versteeg, Geschäftsführer der Essilor-Gruppe Deutschland, in der Headline zu verstehen. Denn: Die Digitalisierung wird die Augenoptik verändern, aller Voraussicht nach sogar grundlegend. Sich gegen diese Entwicklung zu stemmen ist genauso sinnlos, wie einem Rohrbruch mit einem Päckchen Tempos in der Hand zu begegnen.

Technische Entwicklungen, wie zum Beispiel Online-Refraktion, werden den klassischen Augenoptiker auf seinen angestammten Kompetenzfeldern herausfordern. Parallel stecken die Big-Player, seien es Ketten, Online-Shops oder auch Multichannel-Anbieter, derzeit ihre Claims ab und werden diese zukünftig zu verteidigen wissen. Und schließlich ändern die Kunden ihr Einkaufsverhalten: Der klassische Augenoptiker ist von seiner Positionierung her nur noch für eine Minderheit der Verbraucher die bevorzugte Einkaufsstätte.

‚Talk of Town‘ in zwölf Städten

Mit Marktbeobachtung, Grundlagenforschung, Kunden- und Endverbraucherbefragungen sowie Datenanalysen ist Essilor diesen Entwicklungen auf den Grund gegangen (Details dazu demnächst in der DOZ). Jetzt geht das Essilor-Team, angeführt von Alex Versteeg, Bernhard Nuesser, President of Online/Digital der Essilor-Gruppe, sowie Frank Walenda, Essilor Director Country Marketing Deutschland und Österreich, auf die Partner zu. 

Unter dem Titel ‚Talk of Town‘ wird an zwölf Tagen in elf Städten das Gespräch mit Augenoptikern gesucht. Ziel der Gespräche ist es, eine gemeinsame Strategie zu erarbeiten. Diese soll sowohl den Interessen der Kunden entsprechen als auch die Belange des Augenoptikers berücksichtigen und – natürlich – auch die monetären Absichten des Konzerns im Blick haben. Drei Bausteine hält Essilor dafür vor: Ein Partneroptik-Netzwerk soll für Frequenz in den Geschäften sorgen, eine Informationsplattform dient der Kundenaufklärung und ein (integrierter) E-Commerce-Shop verspricht dem Kunden ein Online-Verkaufserlebnis.

Wie diese drei Bausteine letztendlich gestaltet werden, ist laut Essilor noch offen. Die anstehenden Gespräche mit den Partnern sollen hier zur Entscheidung beitragen. Dabei sollen auch die Spannungsverhältnisse, die zwischen den Zielen bestehen, austariert werden. Von daher verspricht der Talk of Town belebte Diskussionen – die für die Branche belebend sein dürften!