Wenn die „biologische Kamera“ nicht mehr funktioniert

Zurück ins Leben – mit Iriskontaktlinsen ist es möglich

Unser Auge funktioniert bekanntlich wie eine Kamera. Die Netzhaut ist der Film/Sensor, Hornhaut und Linse sorgen für eine scharfe Abbildung und die Augenhäute helfen, seitliches Streulicht zu vermeiden. Doch was ist, wenn eines der wichtigsten „Kamera-Bauteile“, die Regenbogenhaut, ihre Funktion als Blende nicht mehr richtig ausüben kann? Mal ganz abgesehen von kosmetischem Unwohlsein haben viele Betroffene mit störender Blendung zu kämpfen. Christian Meinl beleuchtet hier die Möglichkeiten, eine verletzte oder defekte Iris zu ersetzen.
Iriskontaktlinse Nahaufnahme

Auf der linken Augenhälfte ist eine schematisch dargestellte eingetrübte Hornhaut zu sehen, die auf der rechten Augenhälfte von einer Iriskontaktlinse bedeckt wird. Iriskontaktlinsen dienen vor allem der kosmetischen Rehabilitation.

© Christian Meinl

Erstveröffentlicht in der DOZ 11I23

Die Iris oder Regenbogenhaut ist die Blende des optischen Systems im Auge. Ihre integrierten Muskeln steuern den Lichteinfall durch die Pupille und sie grenzt die vordere von der hinteren Augenkammer ab. Sie besteht aus zwei Schichten, dem vorne liegenden Stroma mit Pigmentzellen (sogenannten Chromatophoren) und Blutgefäßen und dem hinten liegenden Pigmentblatt, das die Iris für Licht undurchlässig macht und damit als Blende wirkt. Die Augenfarbe wird über die Anzahl der Pigmentzellen im Stroma erzeugt, das heißt, bei wenigen Pigmentzellen haben Menschen blaue Augen, bei steigenden Pigmentzellzahlen entstehen grünliche bis tiefbraune Augenfarben. Bei Menschen, die von Albinismus betroffen sind, fehlen diese Pigmentzellen gänzlich, die Iris erscheint rötlich. Die schlussendliche Pigmentierung der Iris erfolgt in den ersten Lebensmonaten und -jahren – ein Grund, weshalb Neugeborene zunächst blaue Augen haben.

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