Corona Masken-assoziierte trockene Augen (MATA)
21.10.2020
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Brillenträger mit Mund-Nasen-Schutz
In US-amerikanischen Augenarztpraxen fiel auf, dass ursprünglich symptomfreie Patienten in die Sprechstunden kamen und über trockene Augen klagten. Allein der Anstieg der Displayarbeit während des coronabedingten Lockdowns schien dies nicht vollständig zu erklären. Dass die Maske daran schuld sein könnte, wurde erst im Juni in einem augenärztlichen Blog berichtet, und erst später in wissenschaftlichen Publikationen belegt. Mittlerweile ist "masken-assoziierte trockene Augen" (MATA) (oder MADE im Englischen, von „mask-associated dry eye“) eine der neusten Augenbeschwerden.
Geringere Luftzirkulation durch Maskentragen
Masken verringern den Luftfluss beim Ausatmen. Dabei entweicht die Luft oft seitlich, oder wenn die Maske nicht gut sitzt, eben auch nach oben. Der enge Spalt zwischen Wangen, Nase und Maske lässt die warme Luft verstärkt in Richtung Augen strömen. Brillenträger kennen die Situation beschlagener Brillengläser beim Maskentragen nur allzu gut. Dieses neue „Mikroklima“ erhöht die Verdunstungsrate des Tränenfilms und setzt die Hornhaut einer dynamischeren Luftfzirkulation aus. Unterschiedliche Schmerz- und Kältesensoren auf der Hornhaut werden dabei gereizt und sorgen für die typischen Symptome von Augentrockenheit: kratzige, irritierte, tränende und oft auch rote Augen. So entsteht bei ganztägigem Maskeneinsatz "masken-assoziierte trockene Augen" (MATA), insbesondere im Zusammenhang mit langen Computerarbeitszeiten, die durch verringerte Blinzelfrequenz trockene Augen fördern. Bedenklich ist auch, dass gereizte Augen gern und oft gerieben werden, was zu weiteren Komplikationen (z.B. durch Mikroabrasionen der Hornhaut) führen kann. Dies kann bei mangelhafter Handhygiene zudem das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus erhöhen.
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