Wie aus einer „normalen“ Refraktion Optometrie wird

Akkomodationsinsuffizienz erkennen und versorgen

Die Refraktion wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Trotz allem hat die Kundin Probleme im Nahbereich. Der naheliegende Gedanke, dass hier eine Addition benötigt wird, ist bei jüngeren Erwachsenen oder Kindern allerdings nicht altersentsprechend. Carolin Truckenbrod geht im folgenden Artikel auf die Akkommodationsinsuffizienz ein und erklärt, wie sie erkannt und versorgt werden kann.
Refraktion Optometrie
© Adobe Stock / Yistocking

Erstveröffentlichung in der DOZ 02|2024.

Nicht jeder fühlt sich beim Begriff „Optometrie“ angesprochen. Zufriedene Kunden und gute Brillen können auch mit einer guten Refraktion gewonnen und hergestellt werden – wozu braucht es dann Optometrie? Vielleicht aber betreiben genau diese Geschäfte mit den zufriedenen Kunden längst Optometrie, ohne es zu merken. Dazu zählt unter anderem eine sorgfältige Refraktionsbestimmung. Für jede angefertigte Gleitsichtbrille muss die Akkommodation gemessen und dann die passende Addition gewählt werden. Manch ein 50-Jähriger schafft eine gute Sehleistung in der Nähe mit einer Addition von +1,0 dpt, während ein anderer im gleichen Alter bereits +2,25 dpt benötigt, um gut lesen zu können.

Doch wie kann man vorgehen, wenn ein 30-Jähriger oder sogar ein sechsjähriges Kind über eine schlechte Sehleistung in der Nähe klagt? Wer an dieser Stelle neben einer sorgfältigen Refraktion ebenfalls die Akkommodation misst, ist bereits mittendrin in der Optometrie. In Akkommodationsruhelage schaut ein emmetropes Auge in die Ferne. Der Ziliarkörper ist entspannt und streckt die Zonulafasern, die mit der Linsenkapsel verbunden sind. Dadurch wird die Augenlinse gestreckt. Akkommodiert das Auge, kontrahiert der Zilliarmuskel und bewegt den Ziliarkörper nach vorn. Dadurch entspannen sich die Zonulafasern und die Augenlinse wird dicker und bewegt sich nach vorn. Die erzeugt eine Brechkrafterhöhung im Auge. [1]

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