Inzwischen ist klar, dass „kein Auge vor die Hunde geht“ 20 Jahre Ortho-K-Linse in Deutschland

© Adobe Stock / Evelien

Erstveröffentlichung in der DOZ 08|23.

Sandsäckchen auf den Augen – das sollen die ersten Schritte in Richtung Orthokeratologie gewesen sein. Im China eines unbekannten Datums soll es erstmals Soldaten aufgefallen sein, dass sie morgens präziser in die Ferne sehen konnten, wenn sie über Nacht mit Sandsäckchen auf den Augen geschlafen hatten. Das kann natürlich auch nur eine nette Legende rund um die Entwicklung erster Korrektionsmöglichkeiten bei Sehverlust sein. Denn diesen hat es schließlich seit Menschengedenken gegeben. Ebenso vermutlich den Wunsch, etwas dagegen unternehmen zu können.  

Die moderne Geschichte von Ortho-K siedelt man in den 1940er Jahren an. Experimentiert an den Augenschälchen wurde vermutlich bereits früher. Mit der Erfindung der Ortho-K-Linse, wie wir sie heute kennen, wird häufig der US-amerikanische Optometrist George Jessen (1916 - 1987; die DOZ berichtete über das Thema in Ausgabe 11/22) in Verbindung gebracht, auch wenn noch andere behaupten, Vater des Gedankens gewesen zu sein. Als junger Mann forschte Jessen angeblich vorwiegend aus einem Grund an der Entwicklung einer neuen Kontaktlinse: Er wollte eine Lösung für den Keratokonus entwickeln, an dem sein Freund und Mentor Newton Wesley erkrankt war. Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch keine Therapie für Keratokoni, außer Sklerallinsen, die aus Deutschland verschifft werden mussten. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs war der Überseeweg für Produkte aus Europa versperrt und den Betroffenen drohte der dauerhafte Sehverlust. 

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