Gutes Sehen im Winter

Sehvermögen beim Autofahren. Was ist zu beachten?
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Nicht nur die Kälte und das Kratzen machen Autofahren im Winter zu einer ungemütlichen Sache. Es  erfordert auch eine besondere Wachsamkeit. Wie das Kuratorium Gutes Sehen meldete, gefährden gerade jetzt Blendungen und unentdeckte Sehschwächen die Sicherheit.

Blendung gilt als Auslöser für zwei Drittel der witterungsbedingten Verkehrsunfälle. Die betroffenen Fahrer sind sekundenlang im Blindflug unterwegs. Neu sind spezielle Gläser für fehlsichtige Autofahrer. Sie sollen die Blendung mindern und optimierte Sehbereiche für Straße, Spiegel und Navi haben. Wer eine Sehhilfe zum Fahren braucht, sollte stets Ersatz mitnehmen. Auch eine Sonnenbrille gehört laut Kuratorium Gutes Sehen (KGS) im Herbst an Bord, denn oft reicht die Schutzblende im Auto bei tief stehender Sonne nicht aus. Bei langen Autofahrten können Tränenersatzmittel die Augen länger fit halten. Der Tunnelblick verleitet dazu, das Blinzeln zu vergessen.

Gut sehen – sicher ankommen

Riskant lebt, wer jetzt mit Sehschwächen Auto fährt. Das betrifft vor allem Menschen ab 40 Jahren. Altersbedingt verschlechtert sich das Sehen dann langsam und oft unbemerkt. „Bei einer unkorrigierten Kurzsichtigkeit von nur -1 Dioptrie fällt die Sehleistung von 100 Prozent auf ein Viertel. Das ist etwa drei Mal weniger als beim Führerscheintest gefordert“, erklärte Professor Wolfgang Wesemann, ehemaliger Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik (HFAK) in Köln.

Wer schlecht sieht, beurteilt Geschwindigkeiten und Entfernungen falsch – mit Folgen: Bremst ein Fahrer bei 130 km/h nur eine Sekunde zu spät, legt er bereits 36 Meter zurück. Das können 36 Meter zu viel sein. Deshalb sollten die Augen, wie das Fahrzeug, alle zwei Jahre fachmännisch gecheckt werden.