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09 | 2017
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abhängig ist. Gerade in solchen Fällen gilt:
Mit Mitte 50 lässt sich das noch gestalten.
Mit Mitte 60 ist da nur noch wenig zu
machen. Die finanzielle Ausgangsbasis
der möglicherweise nachfolgenden Gene-
ration gilt es ebenfalls zu betrachten, die
beispielsweise Anteile am Unternehmen
erwerben kann, könnte oder sollte.
Als Nächstes ist das Thema Qualifi-
kation zu betrachten. Was müssen der
oder die Übernehmende können, um die
Geschäfte erfolgreich in die Zukunft zu
führen? Reicht deren Wissen und Können
aus? Besteht hier ergänzender Weiter-
bildungsbedarf? Wieder ist „rechtzeitig“
ein ausschlaggebender Parameter für den
Erfolg.
Und im Weiteren gilt es, branchespe-
zifische Besonderheiten zu beachten.
Nicht nur im Automobilhandel gibt es
zum Beispiel häufig Lieferverträge, die
an die Person des Inhabers geknüpft sind,
sogenannte „Change of Control“-Klauseln.
Geht es im Autohaus um die Nachfolge,
dann hat der Hersteller in solchen Fällen
ein Wort mitzureden. Sonst verlieren die
Verträge ihre Geltung.
Das heißt, jeder Unternehmensverkauf
kann eigene Fallstricke und Stolper
steine haben, die unbedingt mit be
dacht werden müssen?
Auf jeden Fall ist es ratsam, die Ver-
kaufsabsicht immer auch sorgfältig auf
solche Spezifika hin zu durchleuchten,
um unliebsame Überraschungen zu ver-
meiden. Neutrale und professionelle
Unterstützung hilft dabei, sie zu vermei-
den. Dafür gibt es Experten und inzwi-
schen auch Onlineangebote. In einem
Forschungsprojekt an der Hochschule
für Wirtschaft und Recht Berlin haben
wir diese Angebote auf der Website
www.nachfolge-in-deutschland.de zu-
sammengefasst und mit dem „Nachfolg-
o-mat“ ein Tool entwickelt, das bei einer
ersten Analyse der Nachfolgesituation
helfen kann.
Worauf ist bei dem weiteren Vorgehen
das Augenmerk zu richten?
Eine wichtige Frage ist, welche Ziel-
setzung hat der verkaufswillige Unter-
nehmer? Geht es um die Sicherung der
Arbeitsplätze? Dann darf das Unterneh-
men nicht an einen Konzern oder an den
Hauptkonkurrenten gehen. Steht der ge-
samte Betrieb zur Disposition, oder nur
bestimmte Teile? Läuft der Betrieb nicht
optimal, kann ein Teilverkauf günstig sein.
Was soll mit den Immobilien passieren?
Womöglich sind diese wertvoller als der
operative Betrieb. Die Klärung dieser
Fragen hilft, den möglichen Interessen-
tenkreis übersichtlicher zu machen. Im
Zusammenhang mit diesen Überlegun-
gen kann es auch hilfreich sein, die Be-
triebsveräußerung aus der Perspektive
eines möglichen Käufers zu betrachten:
Wie stabil wird sich der Betrieb in den
Professor Dr. Birgit Felden
rät, die Übergabe des
eigenen Geschäfts mit
einem Vorlauf von drei bis
fünf Jahren zu planen. An
der Berliner Hochschule
für Wirtschaft und Recht
hat sie eine Professur
inne für Mittelstand und
Unternehmensnachfolge.
(Foto: privat)
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