Digi­talisierungs­index Handwerk 2020

Betriebe treiben Digitalisierung voran

Die Deutsche Telekom hat den "Digi­talisierungs­index Handwerk 2020" veröffentlicht. Danach forcieren die Handwerksbetriebe hierzulande die Digitalisierung ihres Betriebs seit dem Beginn der Corona-Pandemie.
digitalisierte Arbeit

Die Corona-Krise ist ein ein Treiber der Digitalisierung.

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Viele Handwerksbetriebe haben den coronabedingten Lockdown offenbar dafür genutzt, die Digitalisierung ihres Betriebs voranzutreiben. Zu dem Ergenis kommt der "Digi­talisierungs­index Handwerk 2020", der jedes Jahr die Fortschritte des Handwerks in Sachen Digitalisierung untersucht und von der Deutschen Telekom durchgeführt wird.

Aus der jüngsten Befragung geht nun hervor, dass etwa die Hälfte der Unternehmen über alle Gewerke hinweg ihre Ge­schäftsmodelle, Produkte und Serviceleistungen infolge der Corona-Pandemie angepasst hat. 39 Prozent führten zudem an, seit dem Beginn der Pandemie zentrale Arbeitsprozesse zunehmend zu digitalisieren. Um künftig die Projekte schneller anzustoßen und umzusetzen, wollen 23 Prozent der Betriebe im kommenden Jahr ihre IT-Investitionen aufstocken, im Schnitt um 21 Prozent. Ebenso aber gaben 41 Prozent der Betriebe an, für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten finanzielle Unterstützung zu benötigen.

Firmen investieren in mobile Endgeräte und digitale Kollaborationslösungen

Demnach investieren Unternehmen vorrangig in "mobile Endgeräte der Mitarbeiter" und "Video- und Webkonferenzen sowie weitere Kollaborationslösungen". So erhöhten 26 Prozent der befragten Handwerksunternehmen ihre Investitionen in diesen Bereichen im Vergleich zu 2019. Es folgen "Fernzugriff-/VPN-Lösungen", damit Mitarbeiter auch von zuhause aus oder unterwegs auf das Firmen-Netzwerk zugreifen können. Der Deutschen Handwerkszeitung zufolge hat das Handwerk damit eine "klare Priorität bei der Digitalisierung". Denn, es gilt, "die Geschäftsfähigkeit trotz Corona-­Beschränkungen wie Abstandsregeln und Homeoffice aufrecht zu erhalten".

Zwischen den einzelnen Handwerksbranchen zeigen sich allerdings deutliche Unterschiede beim Digitalisierungsgrad und der Fokussierung auf be­stimmte Geschäftsbereiche. In den Handwerken für den gewerblichen Bedarf steht demnach die Einführung des digitalen Kassensbuchs an erster Stelle. Dies steht vermutlich im Zusammenhang mit den gesetzlichen Vorgaben der Registrierkassenpflicht. Zudem soll die Online-Terminvereinbarung künftifg eine immer größere Rolle spielen.

KI, AR und VR treten in den Hintergrund

Handwerksbetriebe für den ge­­werblichen Bedarf zählen unterdessen zu den am meisten digitalisierten Unternehmen. Maschinen aus der Ferne steuern und kontrollieren zu können, um Ausfälle in der Produktion zu vermeiden, ist ihnen laut der Studie besonders wichtig. In den Betrieben des Bauhandwerks liegt derweil der Fokus darauf, die oftmals innerbetriebliche Zettelwirtschaft zu reduzieren und stattdessen in digitale Bautagebücher zu investieren.

Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz (KI), Augmented und Virtual Reality (AR/VR), Blockchain oder Robotik rücken derweil in den Hintergrund. In diesen Bereichen haben die Be­­triebe ihre Ausgaben im Vergleich zu 2019 reduziert.