Leitlinien: Qualitätsstandards in der optometrischen Praxis
Ein Optometrist untersucht die Netzhaut seines Kunden.
Die Gütegemeinschaft Optometrische Leistungen e.V. hat Leitlinien für optometrische Leistungen veröffentlicht. Erfreulicherweise steige die Zahl der RAL-zertifizierten Betriebe und damit die Anzahl der Mitglieder. Daher habe der Güteausschuss die Leitlinien für optometrische Leistungen zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Anwenderinnen und Anwendern aus dem Bereich der Optometrie und benachbarter Wissenschaften als Entscheidungshilfen erarbeitet. Sie können ab sofort als Orientierung bei der Untersuchung von Patientinnen und Patienten genutzt werden.
„In nahezu allen Ländern, in denen die Optometrie als unabhängiger Gesundheitsberuf etabliert ist, existieren solche Leitlinien. Dank der Gütegemeinschaft Optometrische Leistungen nun auch in Deutschland. Der Dank gilt den Kollegen Dr. Stefan Bandlitz, Dr. Heiko Pult, Stefan Schwarz, Dr. Sven Jonuscheit, Antje Brenner, Stefanie Mühlberg, Dr. Wolfgang Cagnolati und Prof. Holger Dietze, die maßgeblich an der Entwicklung beteiligt sind“, erklärt Stefan Lahme, 2. Vorsitzender und Pressereferent der Gütegemeinschaft. Zu den Themen „Trockenes Auge“, „Infektionsschutz“ und "Rotes Auge“ wurden die Qualitätsstandards für die optometrische Praxis bereits fertiggestellt. Weitere Leitlinien seien in Arbeit. Sie sollen als Ergänzung zu den vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen herausgegebenen Arbeits- und Qualitätsrichtlinien für Augenoptik- und Optometrie dienen.
Fortbildungspunkte auch in OCL
Ebenfalls wurde der Website-Bereich „Fortbildung" erweitert. Optometristinnen und Optometristen unterliegen einer vorgeschriebenen Fortbildungspflicht, zur Orientierung habe man dort alle Organisationen aufgelistet, deren Fortbildungspunkte anerkannt werden. Mit diesen garantieren RAL-zertifizierte Betriebe und individuelle Optometristinnen, die Mitglieder der Gütegemeinschaft sind, ihren Kundinnen und Kunden aktuelles Wissen. „Außerdem haben wir eine Liste zum Download eingestellt, die aufzeigt, welche Veranstaltungen mit wie vielen Punkten bewertet werden“, sagt Lahme. So werde sichergestellt, dass sich Gütegemeinschaft-Mitglieder vor dem Besuch einer Fortbildungsveranstaltung informieren können, ob und durch welche Organisation diese zertifiziert ist und wie viele Fortbildungspunkte sie dafür erhalten.
Mit jeder Ausgabe der im Juli erscheinenden Fachzeitschrift Optometry and Contact Lenses (OCL) werden Leserinnen und Leser die Möglichkeit haben, COE-Fortbildungspunkte (COE=Continuing Optometric Education) zu sammeln. Hierzu wählen die Mitglieder des OCL-Editorial Boards einen Artikel aus, zu dem Fragen - konzipiert nach den Richtlinien der Gütegemeinschaft - als Multiple-Choice-Test beantwortet werden können. Für einen erfolgreichen Abschluss eines COE zertifizierten Artikels in OCL erhält die Teilnehmerin oder der Teilnehmer einen COE-Fortbildungspunkt. Zu den zertifizierten Beiträgen zählen sowohl wissenschaftliche als auch klinische Artikel und Kasuistiken.