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Corona trifft den Ausbildungsmarkt hart
Nach den offiziellen Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurden 2020 erstmals seit der Wiedervereinigung weniger als 500.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. So wurden bundesweit 467.5000 Verträge geschlossen, 2019 begannen noch 525.000 junge Menschen eine Ausbildung. Im Handwerk gab es ein Minus von „moderaten“ 7,5 Prozent. Berufe wie Maurer, Dachdecker, Fliesen-, Platten und Mosaikleger, Zimmerer oder Zweiradmechatroniker konnten sogar ein Plus erzielen. In Industrie und Handel wurde ein Rückgang von durchschnittlich 14 Prozent registriert, unter anderem waren Ausbildungsberufe wie Tourismuskaufmann, Veranstaltungskaufmann, Hotelfachmann, Restaurantfachmann, Koch sowie Mediengestalter Digital und Print besonders betroffen.
Der Hauptgrund für den Rückgang der neuen Lehrverträge sei die Corona-Pandemie, so das Institut. Sowohl das Ausbildungsangebot als auch die Nachfrage sinkt. Zudem sei es aufgrund der aktuellen Lage schwieriger geworden, ohne die Ausbildungsmessen und Praktika, die Betriebe mit interessierten Azubis zusammenzubringen, hieß es. Doch auch der demografische Wandel wird zum Risiko für Firmen, denn die Zahl der Schulabgänger sinkt jedes Jahr weiter.
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, betont: „Durch eine beispiellose Aufholjagd dank des großen Engagements der Handwerksbetriebe und mit Unterstützung der Handwerksorganisation haben wir es über den Sommer und in den vergangenen Monaten geschafft, diesen Rückstand zu verkleinern.“ Von Januar bis Mai 2020 hätte die Differenz noch 18 Prozent betragen. Vermittlungsaktionen fänden statt, um weitere Ausbildungsplätze zu besetzen. In Baden-Württemberg sei derzeit ein verspäteter Ausbildungsbeginn zum Februar 2021 im Gespräch. Ausbildungswillige Jugendliche können jedoch unabhängig davon noch eine Ausbildung beginnen, denn Betriebe und Berufsschulen ermöglichen auch einen Start im Winter.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht die sinkenden Zahlen als schlechtes Vorzeichen für 2021. "Vor allem junge Menschen mit niedrigen oder mittleren Schulabschlüssen sowie Jugendliche aus Einwandererfamilien drohen zu den Verlierern der Krise zu werden", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Sie forderte eine Ausbildungsgarantie, die Jugendlichen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommen, den Einstieg in das erste Ausbildungsjahr in einer außerbetrieblichen Ausbildung ermöglichen soll. Weiter warnt der Verband, dass junge Menschen, die jetzt nicht ausgebildet würden, künftig als Fachkräfte fehlten.
Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ habe das Handwerk eine politische Stützungsmaßnahmen für den Ausbildungsmarkt erreicht, um die coronabedingten negativen Auswirkungen möglichst gering zu halten. Die jüngste Verbesserung sei "ein wichtiges Signal der Wertschätzung des Ausbildungsengagements der Betriebe unter den Corona-erschwerten Bedingungen", so Wollseifer.