Bisher ist „kein konsistenter Zusammenhang“ erkennbar

Omega-3-Fettsäuren und Trockenes Auge: Nutzen oder Risiko?

Das Trockene Auge zählt mittlerweile als Volkskrankheit und nimmt in der Regel im Alter zu. Viele Betroffene greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, die diese Probleme lindern sollen – so auch zu Omega-3-Fettsäuren. Andreas Berke befasst sich im Folgenden mit dieser ungesättigten Verbindung und der Studienlage zur Linderung des Trockenen Auges durch Omega-3-Fettsäuren.
Lebensmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten

Diese Lebensmittel enthalten Omega-3-Fettsäuren.

© Adobe Stock/anaumenko

Erstveröffentlichung DOZ 10I23

Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich, obwohl ihre Notwendigkeit bei ausgewogener Ernährung umstritten ist, großer Beliebtheit. [1] Neben Vitaminen und Mineralstoff en stehen Omega-3-Fettsäuren hoch im Kurs; sie werden häufig als „Allheilmittel“ gegen eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen gehandelt. Besonders die (vermeintlich) positive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist für die Popularität dieser Fettsäuren verantwortlich. Am Auge sollen sie beim Trockenen Auge sowie der altersbedingten Makuladegeneration hilfreich sein. Als Nahrungsergänzungsmittel unterliegen Omega-3 Fettsäuren keiner Nachweispflicht für ihre Wirksamkeit. „Um sie auf den Markt zu bringen, wird [nach Angabe des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit] keine Zulassung benötigt. Der Hersteller, Inverkehrbringer und/oder Importeur hat die geltenden Vorschriften in eigener Verantwortung zu beachten.“ [2]

Fettsäuren sind langkettige, meist unverzweigte aliphatische, das heißt aus Kohlenstoff - und Wasserstoffatomen bestehende Carbonsäuren, die entweder gesättigt oder ungesättigt sind. Sie werden als Fettsäuren bezeichnet, da sie – an Glyzerin gebunden – Bestandteil von Fetten und Ölen sind. Eine gesättigte Fettsäure enthält ausschließlich Einfachbindungen (-CH2-CH2-) zwischen den Kohlenstoffatomen, während ungesättigte Fettsäuren Doppelbindungen (-CH=CH-)aufweisen. Wenn mehrere Doppelbindungen vorhanden sind, spricht man von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Liegt ausgehend vom letzten Atom der Kohlenwasserstoffkette (-CH3 = Methyl-Ende), dem Omega Kohlenstoffatom, die erste Doppelbindung zwischen dem dritten und vierten Kohlenstoffatom, spricht man von einer Omega-3-Fettsäure. Bei einer Omega-6-Fettsäure tritt die erste Doppelbindung zwischen dem sechsten und siebten Kohlenstoffatom auf.

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