Ein gutes Beispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit

Nachstar: Wenn ein paar Zellen die Sicht trüben

Bei rund einem Viertel aller Katarakt-Operierten bildet sich nach dem Eingriff ein Nachstar aus. Nicht selten kommen diese Kundinnen und Kunden uninformiert zum Augenoptiker, im Glauben, sie benötigten eine neue Brille. Ein Blick durchs Spaltlampenmikroskop nach einer Augenglasbestimmung verrät: Die neue Brille muss noch warten, der Nachstar hat zugeschlagen. Augenoptikermeister Christian Meinl erklärt hier, wie diese relativ häufige Komplikation entsteht und was dagegen getan werden kann.
Sicht auf die Heidelberger Altstadt

Trotz erfolgreicher Katarakt-OP eine trübe Sicht – das muss nicht sein. Dieser Blick böte sich mit einseitigem Nachstar beim Blick auf das Heidelberger Schloss und die Altstadt.

© Adobe Stock/ mojolo

Erstveröffentlichung in der DOZ 12|2023.

Die Trübung nach der Trübung – was ist ein Nachstar? Bei der Operation des Grauen Stars verbleiben häufig einige Epithelzellen der entfernten natürlichen Augenlinse (Lens cristallina) in der Linsenkapsel. Dort findet eine sogenannte Proliferation (Wucherung und Ansammlung) dieser Linsenepithelzellen statt, das heißt, sie gruppieren sich an der hinteren, noch intakten Kapselwand, schwellen zudem an und bilden so eine lichtstreuende Schicht (posterior capsule opacification – PCO), die ein klares Sehen behindert.

Grundsätzlich werden zwei Formen unterschieden, der fibrotische (Fibrose = krankhafte Vermehrung von Bindegewebe) und der vakuoläre (perlenartige) Typ.

Der perlenartige Nachstar besteht aus blasenförmigen Zellwucherungen, die sich kugel- oder traubenartig anordnen. Beim fibrotischen Nachstar sammeln sich die Epithelzellen ring- oder donutartig. Diese Form ist heutzutage jedoch recht selten geworden.

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