„Netzwerke bilden, unterstützen, weibliche Vorbilder schaffen!“

Frauen in Führung: Wissenschaft hat konkrete Tipps für Gründerinnen

Die Augenoptik hat ein Nachfolge-Problem. Eine Lösung könnten mehr Frauen sein, die sich trauen, einen Betrieb zu übernehmen, denn bislang stellen sie nur ein Viertel der Inhabenden. Zum internationalen Hausfrauentag am 3. November 2023 startete die DOZ daher eine Serie, die nach den Gründen für dieses Miss-Verhältnis fragt, dem oft zitierten Unternehmergeist nachspürt und mit Klischees aufräumt – oder sie bestätigt. Im zweiten Teil sprechen wir mit Professor Philipp Schäpers über Eigenschaften, die für Gründerinnen wichtig sind, und über Hindernisse, die ihnen im Weg stehen.
Gründerinnen Augenoptik Karriereleiter
© Adobe Stock / pathdoc

Erstveröffentlicht in der DOZ 01I24

Herr Professor Schäpers, es heißt immer: Frauen gründen anders. Als Leiter der Arbeitseinheit „Psychology of Entrepreneurship“ an der Universität Münster können Sie uns doch sicher verraten, worin sich die Gründungen von Männern und Frauen unterscheiden?
Philipp Schäpers
: Die Gründungen von Männern und Frauen variieren oft in ihrer inhaltlichen Ausrichtung. Wir sehen in der Forschung, dass Frauen häufiger als Männer Gründungen vorantreiben, die nicht nur monetär getrieben sind und einen Mehrwert für die Gesellschaft bilden (wie z. B. einen Bezug zu Nachhaltigkeit haben). Dann unterscheidet sich aber auch oft die Art der Gründung: Grundsätzlich wird in der Forschung differenziert zwischen einer Existenzgründung (Eröffnung eines Einzelhandelsgeschäfts wie etwa ein Schuhladen; Anm. d. Red) und der Gründung von Start-ups, die über eine skalierbare Innovation verfügen. Männer sind häufiger im Bereich der Startup- Gründungen vertreten, während Frauen eher Existenzgründungen betreiben. Darüber hinaus gründen Männer häufiger im Team, während es bei Frauen mehr Sologründungen gibt. All das sagt etwas über die Gründungsvoraussetzungen und Motive aus.

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