Eva Göritz-Henze hat sich spezialisiert

Augenoptikerin über Low Vision: mit viel Geduld und ohne Beratungsangst

Es war Liebe auf den zweiten Blick: Jahrelang hatte die Augenoptikerin Eva Göritz-Henze mit Low-Vision-Beratung nichts am Hut. Erst als der für Low Vision zuständige Kollege das „Institut für augenoptische Spezialversorgungen – Auge und Sehen Henze“ in Nürnberg altersbedingt verließ, begann sie sich mit dem Thema zu beschäftigen und fand darin ihre Passion. Ihr Tipp für die Beratung: „Man muss gut zuhören und auf die Zwischentöne achten“.
Eva Göritz-Henze in ihrem Element

Immer mittwochs ist bei Eva Göritz-Henze Low-Vision-Tag. Bei ihren Kundenterminen arbeitet sie nicht nur die Standardfragen ab, sondern lässt auch „die Menschen mit ihren Problemen zu Wort kommen“.

© DOZ

Erstveröffentlicht in der DOZ 09I23

Es ist noch alles recht neu im Low-Vision-Raum des Instituts für augenoptische Spezialversorgungen – Auge und Sehen Henze im Nürnberger Stadtzentrum. Erst 2022 wurde der knapp 15 Quadratmeter große Raum, in dem alles auf die Beratung und Anpassung von vergrößernden Sehhilfen ausgerichtet ist, im ersten Stock des augenoptischen Fachbetriebs fertiggestellt. An einem Tisch rechts neben dem Refraktionsstuhl sind zwei verschiedene Bildschirmlesegeräte aufgebaut. An einem weiteren Beratungstisch mit drei Stühlen liegt ein Standlesegerät bereit. Direkt daneben wartet in einer Vitrine ein Anpasssatz von Handlupen. Auf der anderen Seite des Raumes sind verschiedene Filterbrillen, unter anderem von Eschenbach Optik, aufgereiht. Mittendrin zwischen all diesen Geräten: die Augenoptikerinnen Eva Göritz-Henze und Julia Franck, im Institut für die Low-Vision-Beratung zuständig.

Feste Wochentage für Low-Vision-Kunden

„Ich habe feste Wochentage, an denen ich mich ausschließlich um die Kundinnen und Kunden kümmere, für die eine ‚normale‘ Brille nicht reicht“, erklärt Göritz- Henze. An einem Low-Vision-Tag hat sie etwa vier Termine, die maximal eineinhalb Stunden dauern und nach einem klaren Konzept ablaufen. „Das heißt aber nicht, dass wir nur standardisierte Fragen abarbeiten.“ Wichtiger als die Standardfragen, die es natürlich gebe, sei es, die Menschen zu Wort kommen zu lassen und ihnen zuzuhören, findet die Augenoptikerin – auch wenn es bei den Erzählungen nicht immer nur um die Sehprobleme gehe, sondern um den Alltag oder Erinnerungen aus der Kindheit.

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