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OPTOMETRIE

DOZ

09 | 2017

Opto•163

Die DOZ veröffentlicht unter der Rubrik Optometrie Beiträge,

die vom Wissenschaftlichen Beirat der DOZ begutachtet, auf

ihre fachwissenschaftliche Tragfähigkeit überprüft und frei-

gegeben wurden. Nähere Auskünfte erteilt die Chefredaktion

unter

ruetten@doz-verlag.de

Literaturverzeichnis: online unter

www.doz-verlag.de

Autorin:

Carolin Truckenbrod

MSc in clinical Ophthalmology,

Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik

Johannisplatz 19, 04103 Leipzig

E-Mail:

carolintruckenbrod@t-online.de

verminderte Arterienantwort

• Bluthochdruck

• Diabetes Mellitus

• Erhöhtes Glaukomrisiko

dynamische Gefäßanalyse

verminderte Arterien- und

Venenantwort

• fortgeschrittene diabetische

Retinopathie

Abb. 19: Auffälligkeiten der dynamischen Gefäßanalyse und deren Bedeutung. (Grafik: Carolin Truckenbrod)

verminderte Venenantwort

• Glaukom

In der statischen Gefäßanalyse lassen sich vor allem genera-

lisierte arterielle Engstellungen, und damit ebenfalls ein verrin-

gertes Arterien-Venen-Verhältnis, ermitteln.

Bei der dynamischen Gefäßanalyse ist die Erweiterung der

Blutgefäße nach dem Flickern verringert. [1, 6]

Weitere systemische Erkrankungen mit

Veränderungen der Netzhautblutgefäße

Kleinere Arterien-Venen Verhältnisse können auch mit arterio-

sklerotischen Gefäßveränderungen, Entzündungen, einem er-

höhten Schlaganfallrisiko, schlechteren kognitiven Funktionen,

koronaren Herzkrankheiten und chronischen Nierenerkrankun-

gen assoziiert sein. Dabei sind die Venendurchmesser erhöht bei

arteriosklerotischen Gefäßveränderungen, Entzündungen, erhöh-

tem Schlaganfallrisiko und schlechteren kognitiven Funktionen.

Eine gleichzeitige Verengung der Arterien und Erweiterung der

Venen steht mit einem höheren Risiko für koronare Herzkrank-

heiten in Verbindung. Bei Menschen mit chronischen Nieren-

erkrankungen sind häufiger die Arteriendurchmesser verringert.

[6] Ein erhöhtes Maß an körperlicher Betätigung hingegen führt

zu weiteren Arteriendurchmessern und damit einem günstigeren

höheren Arterien-Venen-Verhältnis. [15]

Aktueller Stand und Zukunft

der Gefäßanaylse

Bei der Betrachtung des Fundus kann eine ausführliche Analyse

der Blutgefäße Hinweise auf zahlreiche okuläre und systemische

Krankheiten geben. Einem veränderten Arterien-Venen-Verhält-

nis können dabei zahlreiche Ursachen zugrunde liegen. Um diese

genauer einzugrenzen, kann mit der statischen Gefäßanalyse

computergesteuert eine separate Analyse der Arterien und Venen

erfolgen. Das arterielle und venöse Zentraläquivalent hilft dann

dabei einzuschätzen, ob das jeweilige Blutgefäß dünner oder

dicker ist, als durchschnittlich zu erwarten. Durch diese genauere

Betrachtung können zum Beispiel Aussagen zum Progressionsri-

siko bei Diabetischer Retinopathie getroffen werden.

Bei der dynamischen Betrachtung des Fundus kann mit dem

Ophthalmoskop der Venenpuls beurteilt werden. Besonders bei

Glaukompatienten könnte somit in Zukunft die Auswahl der

passenden medikamentösen Therapie erleichtert und das

Spektrum an Medikamenten erweitert werden. Durch com-

putergestützte Auswertungen der Reaktionen der Blutgefäße

auf Flickerlicht, können bestimmte okulare und systemische

Erkrankungen noch frühzeitiger erkannt und der Schweregrad

eingeschätzt werden.

Das Ziel der Gefäßanalyse ist die Erkennung von Risiken

für kardiovaskuläre Erkrankungen und die Früherkennung von

Schäden an anderen Organen. Der Erfolg therapeutischer Maß-

nahmen kann an den Netzhautblutgefäßen gemessen werden. Bei

vaskulären Augenerkrankungen dient die Analyse der Blutgefäße

der Therapieoptimierung. [16]

Die Messungen könnten in Zukunft vermehrt durch Augen-

ärzte aber auch Ärzte anderer Fachrichtungen und Optometristen

angeboten werden.

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