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SPEZIAL

DOZ

09 | 2017

54

Brillenglasentwicklung bei Rupp+Hubrach

„Wir haben ein großes,

sensibles Ohr“

Brillenglasentwicklung im Detail: Wie lange braucht eigentlich ein Design – von

der Idee bis zur Marktreife? Wo liegen die Herausforderungen und Hürden?

Kopiert die Konkurrenz – und hat womöglich auch die manchmal gute Ideen? Wir

haben für unser Spezial bei Brillenglashersteller Rupp+Hubrach nachgefragt.

„Wir sind mega stolz!“, freut sich das

Bamberger Unternehmen auf seiner

Homepage: Für die Kampagne zum Pro-

duktlaunch der Autofahrer-Brillengläser

„EyeDrive“ gab’s jüngst den „German

Brand Award“ in der Klasse „Industry

Excellence in Branding“ in der Kategorie

„Fashion“ – mehr dazu im Interview auf

den Folgeseiten. Klingt gut, tut gut – und

dient als schöner Anlass, dem Brillenglas-

hersteller einige Fragen zum Thema

Glasentwicklung zu stellen. Ein Prozess,

so spannend wie langwierig. Wie ent-

steht die „Initialzündung“? Welchen

Weg nimmt eine Design-Idee, bis sie in

der Herstellung ankommt? Laut Rupp +

Hubrach (r+h) immer dabei ist das „große,

sensible Ohr“: Rückmeldungen von Au-

genoptikern und Endverbrauchern werden

analysiert und aufgenommen, begleiten

den gesamten Ablauf. Denn, erklärt Pro-

duktmanagerin Stefanie Schuldt: „Auch

unsere Kunden haben ihr Ohr immer gut

aufgestellt und wissen, was bei Produkten

optimiert werden kann.“ Die Entwicklung

als permanenter Prozess, in dem fortwäh-

rend Rückmeldungen gesammelt und zur

Verbesserung genutzt werden. Am Anfang

und Ende der Kette: der Endverbraucher.

Dessen Bedürfnisse werden zu Beginn der

Entwicklung analysiert, daraus die Anfor-

derungen an das Brillenglas abgeleitet: In

welchen Seh- und Gebrauchssituationen

treten Bedürfnisse auf, wie kann man sie

umsetzen? Gibt es technische Lösungen

oder Verbesserungsmöglichkeiten, die

man für eine bestimmte Situation einset-

zen kann, um das Sehen zu optimieren?

Egal, um welche Art von Brillenglas es

sich handelt: Ein neues Design zu reali-

sieren ist enorm aufwändig, das Gelingen

von zahlreichen Faktoren abhängig. Auch

die Wirtschaftlichkeit spielt im frühen Sta-

dium der Entwicklung eine Rolle: Die Idee

ist gut, sie ist technisch machbar – sie

muss sich aber auch so in einem Produkt

umsetzen lassen, dass es hinterher zu ei-

Sichtvergleich: links ohne

Eyedrive, rechts mit. Die

Kombination aus Be­

schichtung und Glasdesign

reduziert Blendungen im

Straßenverkehr, etwa von

Scheinwerfern entgegen­

kommender Fahrzeuge,

Laternen oder Spiege­

lungen auf nasser Straße.

(Foto: Rupp+Hubrach)