SPEZIAL
DOZ
09 | 2017
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Brillenglasentwicklung bei Rupp+Hubrach
„Wir haben ein großes,
sensibles Ohr“
Brillenglasentwicklung im Detail: Wie lange braucht eigentlich ein Design – von
der Idee bis zur Marktreife? Wo liegen die Herausforderungen und Hürden?
Kopiert die Konkurrenz – und hat womöglich auch die manchmal gute Ideen? Wir
haben für unser Spezial bei Brillenglashersteller Rupp+Hubrach nachgefragt.
„Wir sind mega stolz!“, freut sich das
Bamberger Unternehmen auf seiner
Homepage: Für die Kampagne zum Pro-
duktlaunch der Autofahrer-Brillengläser
„EyeDrive“ gab’s jüngst den „German
Brand Award“ in der Klasse „Industry
Excellence in Branding“ in der Kategorie
„Fashion“ – mehr dazu im Interview auf
den Folgeseiten. Klingt gut, tut gut – und
dient als schöner Anlass, dem Brillenglas-
hersteller einige Fragen zum Thema
Glasentwicklung zu stellen. Ein Prozess,
so spannend wie langwierig. Wie ent-
steht die „Initialzündung“? Welchen
Weg nimmt eine Design-Idee, bis sie in
der Herstellung ankommt? Laut Rupp +
Hubrach (r+h) immer dabei ist das „große,
sensible Ohr“: Rückmeldungen von Au-
genoptikern und Endverbrauchern werden
analysiert und aufgenommen, begleiten
den gesamten Ablauf. Denn, erklärt Pro-
duktmanagerin Stefanie Schuldt: „Auch
unsere Kunden haben ihr Ohr immer gut
aufgestellt und wissen, was bei Produkten
optimiert werden kann.“ Die Entwicklung
als permanenter Prozess, in dem fortwäh-
rend Rückmeldungen gesammelt und zur
Verbesserung genutzt werden. Am Anfang
und Ende der Kette: der Endverbraucher.
Dessen Bedürfnisse werden zu Beginn der
Entwicklung analysiert, daraus die Anfor-
derungen an das Brillenglas abgeleitet: In
welchen Seh- und Gebrauchssituationen
treten Bedürfnisse auf, wie kann man sie
umsetzen? Gibt es technische Lösungen
oder Verbesserungsmöglichkeiten, die
man für eine bestimmte Situation einset-
zen kann, um das Sehen zu optimieren?
Egal, um welche Art von Brillenglas es
sich handelt: Ein neues Design zu reali-
sieren ist enorm aufwändig, das Gelingen
von zahlreichen Faktoren abhängig. Auch
die Wirtschaftlichkeit spielt im frühen Sta-
dium der Entwicklung eine Rolle: Die Idee
ist gut, sie ist technisch machbar – sie
muss sich aber auch so in einem Produkt
umsetzen lassen, dass es hinterher zu ei-
Sichtvergleich: links ohne
Eyedrive, rechts mit. Die
Kombination aus Be
schichtung und Glasdesign
reduziert Blendungen im
Straßenverkehr, etwa von
Scheinwerfern entgegen
kommender Fahrzeuge,
Laternen oder Spiege
lungen auf nasser Straße.
(Foto: Rupp+Hubrach)




