Additive Schwerkraftfiltration Koskino: Autarkes Filtersystem mit wenig Platzbedarf
07.07.2025
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Ein neues System zur Wasseraufbereitung bei Schleifprozessen in der Brillenglasfertigung soll eine vollständig abwasserfreie Arbeitsweise ermöglichen. Das Koskino-System reinigt Prozesswasser direkt vor Ort und trennt es vom öffentlichen Abwassersystem. Dabei kommt eine additive Schwerkraftfiltration zum Einsatz, die Schleifpartikel aus dem Wasser entfernt.
Der Betrieb des Systems erfordert laut Hersteller nur einen geringen monatlichen Verbrauch von Aktivkohle (ca. ein Euro), um gelöste Stoffe aus dem Wasser zu binden, weitere Verbrauchsmaterialien werden nicht benötigt. Zentrale Komponente sind wiederverwendbare textile Filtersäcke, die etwa alle zwei Wochen gewechselt werden sollen. Die Reinigung der Säcke erfolgt mithilfe einer integrierten Zykloneinheit, die die getrockneten Rückstände in einem Sammelbehälter auffängt. Der gesamte Wechsel soll nur wenige Minuten dauern. Erst nach mehreren Wochen sei eine Entsorgung des Sammelbehälters über den Restmüll notwendig. Langfristig ist für Matthias Scherler, der Koskino über Jahres entwickelt und perfektioniert hat, eine energieeffiziente Weiterverwertung der Stoffe denkbar – oder sogar eine gezielte Trennung einzelner Partikelgruppen.
Fertigung und Bauteile aus Deutschland
Das System erfülle die Anforderungen des Anhangs 41 der Abwasserverordnung (AbwV) sowie § 58 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und ist damit rechtlich für eine abwasserfreie Prozessführung zugelassen. Die Fertigung erfolgt in Nördlingen (Bayern), über 90 Prozent der Bauteile stammen laut Hersteller aus Deutschland. Auf lackierte Verbundstoffe wurde bei der Entwicklung verzichtet, um eine umweltfreundlichere Entsorgung zu ermöglichen.
Mit einer Grundfläche von 60 × 40 × 60 cm sowie einer kompakten Zykloneinheit in gerade einmal DIN-A4-Größe ist das System auch für kleinere Werkstätten geeignet. Es soll mit allen gängigen Nassschleifsystemen kompatibel sein.