Vereinfachte Durchführung der ERG Kabellose OLED Kontaktlinse vorgestellt
30.10.2025
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Bestimmte Untersuchungen wie die Elektroretinographie (ERG) könnte die kabellose Kontaktlinse in Zukunft vereinfachen.
In die Kontaktlinse sind ultradünne organische Leuchtdioden (OLEDs), eine Antenne zur drahtlosen Energieübertragung und ein Steuerchip integriert. Die OLED-Schicht ist sechs- bis achtmal dünner als ein menschliches Haar und sorgt für eine gleichmäßige, diffuse Beleuchtung bei minimaler Wärmeentwicklung. Tests zeigten, dass die Temperatur an der Linsenoberfläche unter 27 Grad Celsius bleibt, ein wichtiger Sicherheitsfaktor für den Tragekomfort. Zudem bestehen alle Komponenten aus biokompatiblen Materialien, die auch bei längerer Anwendung keine unerwünschten Reaktionen hervorrufen.
Vereinfachte Elektroretinographie (ERG)
Die Innovation soll vor allem Patientinnen und Patienten zugutekommen, die regelmäßig ihre Netzhautfunktion kontrollieren müssen. Die Kontaktlinse ermöglicht eine vereinfachte Durchführung der Elektroretinographie (ERG), einer Diagnosemethode zur Beurteilung der Netzhautfunktion, die bisher spezielle Lichtquellen und Laborbedingungen erforderte. Bei der ERG handelt es sich um eine ophthalmologische Diagnosemethode, mit der festgestellt wird, ob die Netzhaut normal funktioniert. Sie wird häufig zur Diagnose erblicher Netzhauterkrankungen oder zur Beurteilung von Netzhautfunktionsbeeinträchtigungen eingesetzt. Durch die integrierte Lichtquelle und Signalverarbeitung kann die Untersuchung künftig mobil und patientennah erfolgen, was den Aufwand in Kliniken und Praxen deutlich reduziert.
Laut Projektleiter Professor Yoo Seung-hyup ist dies der weltweit erste Versuch, lichtbasierte optische Diagnosen und Behandlungen über eine intelligente Kontaktlinse zu realisieren. Neben der ophthalmologischen Diagnostik könnte die Technologie künftig auch in Bereichen wie Kurzsichtigkeitsmanagement, Augmented Reality (AR) oder lichtbasierter Neurostimulation eingesetzt werden. Für die Entwickler bietet das Projekt zudem neue Einblicke in die Verknüpfung von Elektronik, Materialwissenschaft und Biomedizin. Die flexible Integration von Lichtquellen in tragbare Geräte gilt als ein möglicher Wegbereiter für die nächste Generation medizinischer Wearables.