Aus ab 31. Oktober 2022

Darum stoppt CooperVision seine Pflegemittelproduktion

In einer offiziellen Pressemitteilung erklärt CooperVision seinen Rückzug aus dem Kontaktlinsenpflegemittelgeschäft. Für die kommende August-Ausgabe (Erscheinungstermin 28. Juli) hat die DOZ zudem ein ausführliches Interview mit Johannes Zupfer, General Manager DACH bei CooperVision, geführt, in dem dieser ausführlich Stellung nimmt.
Ein Auge das getropft wird

Aus für Pflegemittel und Augentropfen: CooperVision stoppt die weltweite Produktion zum 31. Oktober. Bestellungen werden, so lange der Vorrat reicht, bis 15. Oktober angenommen.

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CooperVision stellt das Geschäft mit Kontaktlinsenpflegeprodukten (Kontaktlinsenpflegemittel und -behälter) zum 31. Oktober 2022 weltweit ein (die DOZ berichtete hier und hier). Betroffen sind sowohl Marken- und Hausmarken als auch Private-Label-Produkte. Bis dahin erhofft sich CooperVision eine strukturierte und geordnete Abwicklung für alle Partnerbetriebe der Augenoptik, Mitarbeitende und liefernde Unternehmen. Das Kerngeschäft mit weichen Kontaktlinsen ist von der Einstellung nicht betroffen. „Diese Entscheidung, von der auch weltweit knapp unter 200 CooperVision Mitarbeitende betroffen sind, hat unser Headquarter nach einer sorgfältigen Prüfung des Kontaktlinsenpflegemarktes und unseres konzernweiten Produktportfolios getroffen“, erklärt Johannes Zupfer, General Manager DACH. Weiter heißt es: „Die Übernahme von Sauflon im Jahr 2014 war unser Einstieg in das Geschäft. Im Jahr 2017 haben wir die Marke Synergy vom Markt genommen. Das hat unser Angebot erstmalig beeinträchtigt. Dann ist uns in diesem Jahr durch den freiwilligen Rückruf unseres Hy-Care-Pflegemittels über Nacht unser größter Umsatzblock in diesem Segment weggebrochen. Das Fehlen dieser beiden zentralen Produkte in unserem konzernweiten Kontaktlinsenpflegemittel-Portfolio hat unser Gesamtangebot auf dem Markt der Kontaktlinsenpflegemittel erheblich geschmälert. Dies wirkt sich fundamental auf das Angebot aus, was wir unseren Kundinnen und Kunden langfristig machen können“, so Zupfer. Von dem Stopp der Produktions- und Vertriebsaktivitäten von Kontaktlinsenpflegemitteln sind laut CooperVision rund 40 Prozent aller augenoptischen Partnerbetriebe in der DACH-Region betroffen. Diese wurden über die endgültige Entscheidung im Juli schriftlich informiert. „Wir haben einen umfangreichen Frage-Antwort-Katalog zusammengestellt, um möglichst offen und transparent zu kommunizieren“, heißt es aus Eppertshausen. Dieser könne im Extranet und im Webshop des Unternehmens heruntergeladen werden. 

Bestellungen bis 15. Oktober möglich

Bestellungen von vorrätigen Kontaktlinsenpflegemitteln und Kontaktlinsenbehältern sind noch je nach Verfügbarkeit bis zum 15. Oktober möglich. Ende Oktober wird die Produktion dann endgültig eingestellt. „Unsere Produktion läuft derzeit noch auf Hochtouren und wir tun unser Bestes, eine Belieferung noch bis Ende Oktober aufrechtzuerhalten“, sagt Zupfer. Man sei sich bewusst, dass der Ausstieg aus dem Markt der Kontaktlinsenpflege Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden sowie die Versorgung von Kontaktlinsenträgerinnen und Kontaktlinsenträgern haben wird. Daher habe man frühzeitig kommuniziert, um den Betroffnen die Möglichkeit zu geben, Alternativen zu suchen und zu finden. „Wir haben uns darüber hinaus gegen eine Empfehlung anderer Anbieter für Kontaktlinsenpflegemittel entschieden. Jedes Geschäft hat individuelle Ansprüche und Erwartungshaltungen an seine Lieferbetriebe, was eine valide Empfehlung unmöglich gemacht hätte." Trotz der schwierigen globalen Lage zeigt sich der General Manager von CooperVision optimistisch, sowohl was die Zukunft für Kontaktlinsen als auch das eigene Unternehmen angeht: „Unsere Kernkompetenz sind Kontaktlinsen. Hier liegt unser Fokus, hier werden wir auch in Zukunft investieren und hier sehen wir weitere Chancen gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden zu wachsen. Wir sind mit unserem Portfolio an Einmal- und Monatskontaktlinsen klar auf Wachstum eingestellt und bereit alle aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Marktes anzunehmen."

Ein ausführliches Interview mit Johannes Zupfer finden Sie in der kommenden August-Ausgabe der DOZ.