Auszeichnung EinDollarBrille erhält den Marion-Dönhoff-Preis 2025

Preisverleihung Dönhoff-Preis

Martin Aufmuth, Gründer der EinDollarBrille, mit Julia-Niharika Sen, Moderatorin der Preisverleihung des Marion-Dönhoff-Förderpreis Ende November im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Vergeben wird Föderpreis durch „Die Zeit“, die Zeit Stiftung Bucerius sowie die Marion Dönhoff-Stiftung. 

© Andreas Henn für „Die Zeit“

Die feierliche 23. Verleihung des Marion-Dönhoff-Preises fand am 30. November im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg statt. Während der Hauptpreis an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ging, erhielt die EinDollarBrille den diesjährigen Förderpreis. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert. Zur Entscheidung für den Erlanger Verein heißt es weiter: „In verschiedenen Projektländern wie Kenia, Brasilien oder Indien ermöglicht der Verein einen bezahlbaren Zugang zu Sehhilfen, schafft Arbeitsplätze und trägt zur Befähigung der Menschen vor Ort bei. Der Zugang zu Sehhilfen ist dabei oft der erste Schritt zu Bildung, Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe.“ Die Laudatio hielt der Medizinier und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen, der begeistert von der Vision und dem Mut des Gründers spricht: (...) Deine Superpower sind Dioptrien und dein Rezept zwei Linsen, ein Draht. So genial wie einfach. Und mit diesem Rezept machst du es möglich, rezeptfrei Menschen weltweit zu versorgen.” 

Aufmuth dankt allen Mitwirkenden

In seiner Dankesrede fasste Martin Aufmuth, Gründer der EinDollarBrille, die Motivation hinter der Gründung prägnant zusammen: „Mich hat die Ungerechtigkeit in der Welt schon immer beschäftigt. Und als meine Frau Jelena eines Abends sagte: ‘Dann tu doch etwas’, entstand die Idee zur EinDollarBrille, die heute über eine Million Menschen erreicht hat.“ Gleichzeitig betonte er die gemeinsame Leistung hinter diesem Erfolg: „Das bin nicht nur ich. Das sind viele Ehren- und Hauptamtliche in ganz Deutschland und weltweit. Ganz herzlichen Dank an alle – und an diejenigen, die diesen Preis möglich gemacht haben. Es ist mir eine große Ehre, ihn im Namen unserer Organisation entgegenzunehmen.“

Einfache Idee, die viel verändert

Was 2010 mit der Entwicklung einer einfachen Brille durch den Mathematik- und Physiklehrer Martin Aufmuth begann, ist heute, wie der Verein mitteilte, ein weltweites Projekt: In elf Programmländern arbeiten über 500 Angestellte und zahlreiche Ehrenamtliche daran, Menschen mit vermeidbaren Sehschwächen eine Perspektive zu schenken. Seit der Vereinsgründung 2012 wurden nach eigenen Angaben mehr als eine Million Menschen mit einer Brille ausgestattet. Die Teams der EinDollarBrille haben fast 30.000 Augenuntersuchungs-Camps durchgeführt. Dieses Konzept ermöglicht laut dem Verein einen tiefgreifenden Wandel und selbstbestimmte Teilhabe. Kinder können erstmals die Tafel lesen und damit für ihre Zukunft lernen. Erwachsene gewinnen ihre Sehkraft zurück, können wieder arbeiten und mit ihrem Einkommen ihre Familien versorgen, heißt es in der Mitteilung. Gleichzeitig entstehen durch ein einjähriges Ausbildungskonzept für optische Fachkräfte in den Programmländern nachhaltig Arbeitsplätze. Das fördere die unterversorgten Regionen wirkungsvoll.

Geschrieben von

Katharina Jansen

Katharina Jansen

Katharina Jansen erzählt am liebsten von Menschen – direkt, lebendig, mitten aus dem Leben. Bei der DOZ bringt sie Porträts und Reportagen zum Blühen, mit Gespür fürs Detail und einem Blick für das Unerwartete.

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