AKTUELL
DOZ
09 | 2017
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Wären Sie als Augenoptikergeselle daran interessiert,
ein berufsbegleitendes Studium mit dem akademischen
Grad Bachelor und der Meisterprüfung zu absolvieren?
Beantwortet: 108 Übersprungen: 13
50,0
trifft zu
27,78
trifft eher zu
13,89
trifft eher nicht zu
8,33
trifft nicht zu
Abbildung 4: Angaben in Prozent
Wird die rein handwerkliche Ausbildung auch
in Zukunft wichtig sein?
Beantwortet: 107 Übersprungen: 14
28,04
trifft zu
47,6
trifft eher zu
18,69
trifft eher nicht zu
5,61
trifft nicht zu
Abbildung 5: Angaben in Prozent
losigkeit der gesamten Branche. Die Un-
sicherheit, den vermeintlich „falschen“
Weiterbildungsweg zu wählen, ist bei
vielen Interessenten groß. Akademische
Karriere versus Handwerksmeister. Es
verwundert daher nur wenig, dass ein
fiktives Weiterbildungsangebot, in dem
beides vereint ist, hohen Zuspruch erhält
(Abb. 4). Es erscheint daher sinnvoll, den
bereits eingeschlagenen Weg der Akade-
misierung, mit allen bekannten Vor- und
Nachteilen, weiterzugehen. Keines der
beiden Ausbildungssysteme – Akademia
und Handwerk – kann sich vollständig
entfalten, solange es das andere gibt.
Zukunftsszenario einer
Akademisierung
Aus den Ergebnissen der Masterarbeit
lassen sich unterschiedliche Aus- und
Weiterbildungsmodelle für Augenopti-
ker entwickeln. Eines davon wurde in der
Masterthesis skizziert und könnte folgen-
dermaßen aussehen:
Die Berufseinsteiger absolvieren statt
der bisher üblichen Lehre einen dualen
Studiengang. Dabei würden sowohl der
Praxisbezug als auch die Theorie abge-
deckt werden. Die Möglichkeit, schon
als Student ein Gehalt zu beziehen, wäre
indes ein zusätzlicher Anreiz. Um die
vertikale Durchlässigkeit zum akademi-
schen Grad für alle bestehenden Augen-
optikermeister zu erleichtern, sollte von
diesen ausschließlich das Schreiben ei-
ner wissenschaftlichen Arbeit verlangt
werden. Gesellen würden den jetzt schon
üblichen Weg über eine Fachhochschule
gehen. Durch die Aufarbeitung optisch
relevanter Themen auf wissenschaftlicher
Ebene könnte so eine – bis jetzt in der
Augenoptik nur gering vorhandene –
eigene Grundlagenforschung entstehen.
Nicht zuletzt soll bei den Zukunftssze-
narien der augenoptischen Hochschul-
bildung auf die Relevanz des Blended-
Learning-Ansatzes hingewiesen werden.
Wie die Masterthese eindeutig beweist,
wird durch die Anwendung dieses An-
satzes ein zukünftig, zeitgemäßes Lehren
und Lernen ermöglicht.
n
Christian-Hannes Schön
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