AKTUELL
DOZ
09 | 2017
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Wenn man von der Zukunft der Augenoptik spricht, so ist es unerlässlich, sich
mit den zukünftigen Aus- und Weiterbildungswegen zu beschäftigen. Nach dem
Vorbild anderer europäischer Staaten, scheint der Weg zum akademischen Be-
rufsbild nun auch im deutschsprachigen Raum vorgezeichnet zu sein. Die Bran-
che will indes nicht auf das traditionelle Handwerk verzichten. Doch wie sehen
die Augenoptiker selbst die Zukunft ihres Berufes? Antworten gibt eine quantita-
tive Umfrage, die für die Masterthesis „Neue Perspektiven in der Ausbildung von
AugenoptikerInnen in Österreich“ an der Donau-Universität Krems (Österreich)
durchgeführt wurde. Befragt wurden dabei 106 Augenoptikergesellen aus Öster-
reich. Sie antworteten auf insgesamt 24 Fragen – die mehrheitlich – auf einer Skala
von eins (trifft zu) bis vier (trifft nicht zu) dargestellt wurden. Inhaltlich abgedeckt
wurden die Bereiche Aus- und Weiterbildung, Lernmethoden und die mögliche
Akademisierung des Berufsstandes. Da die Aus- und Weiterbildungssituationen
in Deutschland und der Schweiz Ähnlichkeiten zu denen in Österreich aufweisen,
sind die Ergebnisse der Umfrage für den gesamten deutschsprachigen Raum von
Interesse.
Die Zukunft der Augenoptik
ist akademisch
Ergebnisse einer Masterthesis an der Donau-Universität Krems
Fragen an Augen-
optikergesellen aus
Österreich – eine
Auswahl
1. Sind Sie grundsätzlich daran
interessiert, sich im Augenoptik
bereich weiterzubilden?
2. Aus welchen Gründen starten
Sie derzeit keine mögliche
Weiterbildung?
3. Welche Lernmethode würden
Sie bei einer berufsbegleitenden
Variante bevorzugen?
4. Denken Sie, dass sich der Beruf
des Augenoptikers in Zukunft
von einem Handwerksberuf zu
einem Gesundheitsberuf ent
wickeln wird?
5. Könnte das medizinische
Wissen in Zukunft an Bedeu
tung gewinnen?
6. Könnte der Meister in Zukunft
verpflichtend an ein akademi
sches Studium gebunden sein?
Unter den Augenoptikergesellen ist laut
Umfrage der Wille, sich weiterzubilden,
mit einer 90-prozentigen Zustimmung
sehr hoch (Abb. 1). Dies widerspricht
scheinbar der von unterschiedlichen
Seiten beobachteten Weiterbildungsmü-
digkeit unter Arbeitnehmern. Als Argu-
mente, die indes gegen eine Weiterbil-
dung sprechen, werden in der Umfrage
unter anderem zu hohe Kursgebühren
und zu wenig Zeit angeführt. Ebenso wer-
den fehlende Perspektiven genannt sowie
eine mangelnde Unterstützung durch den
Arbeitgeber – wertschätzend, zeitlich und
finanziell. Eine berufsbegleitende Weiter-
bildung wurde von den Befragten präfe-
riert. Nur weniger als ein Viertel kann sich
eine Vollzeitvariante vorstellen. Bei einem




