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AKTUELL

DOZ

09 | 2017

26

istockphoto.com

/ GiGra

Wenn man von der Zukunft der Augenoptik spricht, so ist es unerlässlich, sich

mit den zukünftigen Aus- und Weiterbildungswegen zu beschäftigen. Nach dem

Vorbild anderer europäischer Staaten, scheint der Weg zum akademischen Be-

rufsbild nun auch im deutschsprachigen Raum vorgezeichnet zu sein. Die Bran-

che will indes nicht auf das traditionelle Handwerk verzichten. Doch wie sehen

die Augenoptiker selbst die Zukunft ihres Berufes? Antworten gibt eine quantita-

tive Umfrage, die für die Masterthesis „Neue Perspektiven in der Ausbildung von

AugenoptikerInnen in Österreich“ an der Donau-Universität Krems (Österreich)

durchgeführt wurde. Befragt wurden dabei 106 Augenoptikergesellen aus Öster-

reich. Sie antworteten auf insgesamt 24 Fragen – die mehrheitlich – auf einer Skala

von eins (trifft zu) bis vier (trifft nicht zu) dargestellt wurden. Inhaltlich abgedeckt

wurden die Bereiche Aus- und Weiterbildung, Lernmethoden und die mögliche

Akademisierung des Berufsstandes. Da die Aus- und Weiterbildungssituationen

in Deutschland und der Schweiz Ähnlichkeiten zu denen in Österreich aufweisen,

sind die Ergebnisse der Umfrage für den gesamten deutschsprachigen Raum von

Interesse.

Die Zukunft der Augenoptik

ist akademisch

Ergebnisse einer Masterthesis an der Donau-Universität Krems

Fragen an Augen-

optikergesellen aus

Österreich – eine

Auswahl

1. Sind Sie grundsätzlich daran

interessiert, sich im Augenoptik­

bereich weiterzubilden?

2. Aus welchen Gründen starten

Sie derzeit keine mögliche

Weiterbildung?

3. Welche Lernmethode würden

Sie bei einer berufsbegleitenden

Variante bevorzugen?

4. Denken Sie, dass sich der Beruf

des Augenoptikers in Zukunft

von einem Handwerksberuf zu

einem Gesundheitsberuf ent­

wickeln wird?

5. Könnte das medizinische

Wissen in Zukunft an Bedeu­

tung gewinnen?

6. Könnte der Meister in Zukunft

verpflichtend an ein akademi­

sches Studium gebunden sein?

Unter den Augenoptikergesellen ist laut

Umfrage der Wille, sich weiterzubilden,

mit einer 90-prozentigen Zustimmung

sehr hoch (Abb. 1). Dies widerspricht

scheinbar der von unterschiedlichen

Seiten beobachteten Weiterbildungsmü-

digkeit unter Arbeitnehmern. Als Argu-

mente, die indes gegen eine Weiterbil-

dung sprechen, werden in der Umfrage

unter anderem zu hohe Kursgebühren

und zu wenig Zeit angeführt. Ebenso wer-

den fehlende Perspektiven genannt sowie

eine mangelnde Unterstützung durch den

Arbeitgeber – wertschätzend, zeitlich und

finanziell. Eine berufsbegleitende Weiter-

bildung wurde von den Befragten präfe-

riert. Nur weniger als ein Viertel kann sich

eine Vollzeitvariante vorstellen. Bei einem