EDITORIAL
DOZ
01 | 2017
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Gestern war heute noch morgen
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Ihre Meinung!
ruetten@doz-verlag.deThomas Watson würde heute vermutlich kaum noch einer kennen,
hätte er sich nicht so kolossal geirrt. Der Vorsitzende von IBM
ließ sich 1943 zu der inzwischen legendären Prognose hinrei-
ßen, es gäbe „einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer“.
Ich habe mal nachgezählt, ich allein nutze täglich schon vier:
einen bei der Arbeit, einen in Form meines Smartphones,
einen abends als Tablet und streng genommen fällt wohl auch
meine digitale Wetterstation in diese Kategorie. Sie stürzt zu-
mindest regelmäßig ab, das macht sie für mich zum Computer.
Watsons grandiose Fehleinschätzung ist amüsant und tröstlich
zugleich. Was die Zukunft betrifft, tappen wir alle im Dunkeln,
selbst die CEOs global agierender Unternehmen. Wenn also augenop-
tische Zulieferer plötzlich nicht mehr nur Halbfabrikate an Augenoptiker,
sondern gleich ganze Brillen online an Endverbraucher verkaufen, muss
das nichts heißen. Vielleicht basiert diese Entscheidung des Managements
schlichtweg auf einer falschen Erwartung.
Gleichwohl offenbart der Irrtum von Thomas Watson eben auch, dass
die digitale Revolution so unberechenbar ist wie das Konsumverhalten der
Menschen. Denn angewiesen bin ich nur auf einen meiner vier Computer.
Der Rest ist Komfort.
Und so werden wahrscheinlich auch unsere Kunden vermehrt den Komfort
des heimischen Mausklicks nutzen wollen, wenn wir ihnen nichts bieten,
das die Mühe der Parkplatzsuche unbedingt lohnt, nämlich Dienstleistung
auf höchstem Niveau. Um diese erbringen zu können, ist Fortbildung jedoch
eminent wichtig. Hierzu zählt die Lektüre einer Fachzeitschrift wie der DOZ,
hierzu gehören aber auch der fachliche Austausch mit Kollegen und der
Ausbruch aus den eigenen vier (Firmen-)Wänden.
Wer beides miteinander verknüpfen will, der möge sich schon jetzt bitte
den 8. Oktober 2017 vormerken. Dann laden VDCO, IVBS und ZVA wieder
gemeinsam zum Tag der Optometrie, diesmal nach Hamburg. Und wenn
ich mich mit Vorhersagen fürs kommende Jahr auch sonst zurückhalten
möchte, bin ich mir einer Sache doch ziemlich sicher: das wird gut.
Ganz in diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Kollegen und
Leser, ein erfolgreiches und interessantes Jahr 2017!
Herzlichst
Ihr
Thomas Truckenbrod
ZVA-Präsident