DOZ
11 | 2015
17
7
Everything goes. Es gibt alles. Man
zeigt, was gefällt.
Beate Obersteiner,
Geschäftsführerin, op Couture
Brillen GmbH / Cazal
1
Cazal gibt es seit 1975. Frankreich
war von Anfang an einer der wich-
tigsten Märkte unserer Marke. Ca-
zal ist seit vier bis fünf Jahren in Frank-
reich wieder ein absolutes Must-have.
Paris ist die Hochburg der Cazal Vintage
Legends Kollektion. Die französischen
Kunden sind sehr treu und schätzen uns
jetzt wieder sehr, seit wir so hip und cool
geworden sind. In Frankreich tragen uns
die größten Stars der Rap- und über-
haupt Musikszene. Wenn Cazal nicht auf
der Messe hier ausstellen würde, würde
Frankreich etwas aus der Brillenwelt
ganz maßgeblich fehlen. Wir waren im-
mer hier. Es gab kein Silmo-Jahr ohne
Cazal.
2
Dass die Entscheidung für Ville
pinte für die Optikbranche keine
gute war, das ist ja offensicht-
lich. Insbesondere für die internationale
Klientel. Das weiß man seit fünf Jahren,
das ist nicht neu. Und die Messever
waltung reagiert überhaupt nicht dar-
auf, die haben andere Interessen. Für
uns ist es, ehrlich gesagt, egal. Wir sind
als Marke jetzt so stark. Selbst wenn die
Silmo schwächeln würde, unsere Kunden
sind da.
5
Cazal ist ein Lebensgefühl. Cazal
wird ja auch getragen durch die
Musikwelt, durch die Show-Welt.
Das ist Brooklyn, das ist Miami, das ist
Glanz, das ist Glamour, das ist einfach
ein ganz wunderbares leichtes, aber
doch sehr anspruchsvolles Lebensgefühl.
Man muss sich nicht verstecken, man
darf wirklich mehr zeigen, man muss
nicht diskret sein, man kann Freude an
schönen Dingen haben, am Gold, am
Bling-Bling. Dass man damit auch Geld
verdienen kann, das ist ein angenehmer
Nebenaspekt. Wir sind aber insgesamt
als Firma, als Marke eher lässig aufge-
stellt.
6
Eine entsetzliche Vorstellung für
jeden, der bei Cazal arbeitet. Das
ist so konträr zum Cazal-Denken.
Wir werden das niemals machen. Bei
uns gibt es immer einen Prototypen, der
schon so perfekt ist wie am Schluss die
Brille, die vom Band läuft. Nur so kann
man wirklich beurteilen, ob das genau
die Brille ist, die zu Cazal passt. 3D ist
ein absolutes No-Go für uns.
7
Cazal, heißt es immer, ist über je-
den Trend erhaben. Weil Cazal ja
Kult ist. Nichtsdestotrotz, es wäre
versnobt zu behaupten, dass man nicht
auf Trends schaut. Gerade bei der Son-
nenbrille stellen wir natürlich fest, dass
der Trend zum verspiegelten Glas sehr
stark ist. Überhaupt spielen die Gläser
eine zunehmend große Rolle. Man sieht
in der Gläserwelt sehr viele innovative
und schöne Bestandteile, die eine Brille
noch viel interessanter machen können.
Auf das schauen wir, passen aber sehr
gut auf, ob es zu unserer Kultmarke
passt.
Nicola Bonaventura,
Creative Director, Safilo GmbH
2
Wir sind zum ersten Mal seit Jah-
ren hier. Wir sind außerdem regel-
mäßig auf der Mido, opti, Vision
Expo East und Hong Kong Fair vertreten,
ferner auch auf Mode- und Sportmessen.
Vielleicht hat die Silmo eine Zeitlang ge-
schwächelt. Ihre Bedeutung war jeden-
falls in der Vergangenheit viel größer.
Aber sie könnte jetzt wieder zurück sein.
Beate Obersteiner
Sie spielt auf dem Markt eine wichtige
Rolle, vor allem für die unabhängigen
Marken.
6
Wir benutzen es bisher nur für den
Prototypenbau. Ich denke, man
muss die Entwicklung im Auge be-
halten. Die Technik ist modern und inte-
ressant. Diese Ästhetik von rauher Ober-
fläche und matter Farbe kann ein Trend
sein. Im Moment erfüllen die Resultate
aber noch nicht so gut die Wünsche
nach Mode, Luxus und hoher Qualität.
Ich habe den Eindruck, dass es noch ein
bisschen billig wirkt.
7
Metall und Kombinationen mit Me-
tall kommen zurück, vor allem bei
den Sonnenbrillen. Wir sehen we-
niger reine Acetatfassungen, dafür mehr
Kombinationen aus verschiedenen Ma-
terialien. Die Brillen werden feiner und
leichter. Die Leute wollen nichts Einfa-
ches mehr, sie suchen das immer Neue,
Aufregende, mit dem richtigen Wert zum
richtigen Preis. Der Trend geht zu etwas
kleineren sowie runden und Panto-For-
men. Und zu Unisex.
n
Petra Barking
Nicola Bonaventura