Background Image
Previous Page  8 / 10 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 10 Next Page
Page Background

AKTUELL

14

DOZ

06 | 2015

Trotz eines ausgiebigen Abendevents

mit turbulentem Blick in die Sterne im

Zeiss-Planetarium Jena, war der Vor-

tragssaal am Sonntagvormittag zum Er-

öffnungsthema „Vorderabschnittsunter-

suchung – gestern, heute und morgen“

durch Prof. Wolfgang Sickenberger,

Ernst-Abbe-Hochschule Jena wieder gut

gefüllt. 1911 wurde die erste Spaltlampe

in Jena gebaut. Noch heute wird sie

zur Beurteilung des vorderen Augenab-

schnittes verwendet. Neuere Systeme

könnten diese Untersuchungen unter-

stützen. So liefere der Keratograph 5M

aus dem Hause Oculus eine objektive

Messung der Rötung der bulbären Binde-

haut. Mittels Scheimpflugverfahren ließe

sich die Transparenz von Cornea und

Augenlinse bestimmen. Auch die OCT-

Technologie werde zur Bildgebung am

vorderen Augenabschnitt eingesetzt.

„Trotz all der technischen Fortschritte ist

die Spaltlampe immer noch zeitgemäß

und aus der optometrischen Routine

nicht wegzudenken“, fasste Sickenberger

zusammen.

Roger Anhalm, Diplom-Augenoptiker

SBAO,

M.Sc

. (USA), gab einen Überblick

darüber, welche realistischen Ansprüche

die „jungen Alten“ an ihre Intraokularlin-

sen (IOL) stellen können und wie diese

mit modernen Implantaten erfüllbar sind.

„Im Gegensatz zu früher nehmen heute

immer mehr Patienten die Katarakt-Ope-

ration zum Anlass, ihre bisherigen bril-

lenbedingten Einschränkungen durch

Premium-IOL zu korrigieren. Trotz bester

Beratung und bester ausgewählter IOL

wird mit dem Implantat keine 100-pro-

zentige Brillenunabhängigkeit erreicht“,

so Anhalm.

Prof. Holger Dietze, Beuth Hochschule

Berlin, leitete das Forum Glaukom ein.

„Das Glaukom ist eine fortschreitende

und zunächst unbemerkte Erkrankung,

von der große Teile, vor allem der älteren

Bevölkerung, betroffen sind. Vorsorge-

Untersuchungen für das Glaukom neh-

men deshalb einen wichtigen Platz in der

Augenheilkunde und in der Optometrie

ein und sind zugleich ein wichtiger öko-

nomischer Faktor“.

Prof. Kathleen S. Kunert, Helios Klini-

kum Erfurt und Ernst-Abbe-Hochschule

Jena, stellte aktuelle Studien zu verschie-

denen Aspekten der Diagnostik und

schulmedizinischer und alternativer The-

rapie des Glaukoms vor.

Dr. Samuel Heinz Dremmel, Ryser Op-

tik AG, stellte die NICE-Guideline, ein in-

ternationaler Algorithmus zur Entschei-

dungsfindung bei primärem chronischen

Offenwinkelglaukom (POG), vor. Zudem

appellierte er, dass Patienten unbedingt

an einen Augenarzt verwiesen werden

sollten, wenn Papillenveränderungen in

beiden Augen beobachtet würden, der

Augeninnendruck in beiden Augen den

kritischen Normbereich von 21 mmHg

überschreite oder der Kammerwinkel

nach der Messmethode von van Herick

als eng klassifiziert werde.

Den letzten Fachvortrag der Früh-

jahrstagung der VDCO hielt Dr. Sven

Jonuscheit, Universitätsdozent und

M.Sc

.

Studiengangsleiter an der Glasgow Cale-

donian University zum Thema Okuläre

Allergien. „Okuläre Allergien zählen zu

den häufigsten Ursachen für Augenent-

zündungen weltweit. Die häufigste Form

der okulären Allergie stellt die saisonale

allergische Konjunktivitis dar. Von dieser

Erkrankung betroffene Patienten leiden

unter erheblichen Symptomen wie zum

Beispiel tränende Augen, erhöhte Licht-

empfindlichkeit und störendes Augen-

jucken. Optometristen sind durch ihre

umfangreichen Kenntnisse sowie die im

augenoptischen Geschäft vorhandenen

Instrumente sehr gut in der Lage, zur

Feststellung allergischer Augenentzün-

dungen beizutragen. Sie können betrof-

fene Patienten auf nichtmedikamentöse

Behandlungsmethoden hinweisen und

gegebenenfalls zum Facharzt überwei-

sen“ resümierte Jonuscheit.

n

Marena Löhr

Zum wissenschaftlichen Austausch waren die Mitglieder der VDCO sowie die

Hochschulen eingeladen, ein Poster über ihre aktuellen Studien und Fallpräsen-

tationen einzureichen. Die Besucher konnten während der Tagung darüber ab-

stimmen, welches der insgesamt 16 Poster den diesjährigen Posterpreis, der

mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro dotiert ist, erhalten sollte. Gewonnen

haben die Studenten Lydia Herzog und Torsten Pirwitz der Berliner Beuth Hoch-

schule für Technik mit ihrem Poster zum Thema „Einfluss von Einstärken-Ortho-

K-Kontaktlinsen auf die Nahsehtüchtigkeit von Presbyopen“.

Die Gewinner des Posterpreises, Torsten Pirwitz (li.) und Lydia Herzog (re.), mit Maarten Hobé.

Angeregte Gespräche während der Vortrags-

pausen.