Quartalszahlen veröffentlicht

Q1 von Mister Spex: verbessert, aber immer noch mit Verlusten

Nachdem Fielmann in der vergangenen Woche seine Quartalszahlen vorgestellt und dabei (erneut) das rasante Wachstum untermauert hat, konnte nun auch Mister Spex das Ergebnis aus dem ersten Quartal veröffentlichen. Auch wenn es erste, positive Auswirkungen der „SpexFocus“-Strategie gibt, wird dennoch deutlich, dass vor den Berlinern noch einiges an Arbeit liegt, um echte Profitabilität zu erreichen.
Mister Spex München
© Mister Spex

Das Transformationsprogramm „SpexFocus“ von Omnichannel-Anbieter Mister Spex, das auf eine nachhaltige Stärkung der Profitabilität durch die Optimierung des Store-Netzwerks, eine schlankere Kostenstruktur und eine verbesserte Margenbasis ausgerichtet ist, hat im ersten Quartal laut Unternehmen zu „wesentlichen operativen und finanziellen Fortschritten“ geführt. So ist der Umsatz im Vorjahresvergleich zwar um 13 Prozent auf 44,7 Millionen Euro zurückgegangen (begründet durch strategische Schließungen der internationalen Stores und verhaltenes Konsumklima), die Profitabilität konnte jedoch gesteigert werden. Trotz einer um 441 Basispunkte auf 56,4 Prozent verbesserten Bruttomarge aber blieb das EBIT mit -6,3 Millionen Euro immer noch deutlich negativ – auch wenn es eine Steigerung um 3,0 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
 

Der operative Cashflow belief sich im ersten Quartal auf 2,3 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von -0,3 Millionen Euro. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verbesserte sich um 1,0 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend hierfür seien geringere Investitionen, insbesondere durch den Verzicht auf neue Store-Eröffnungen sowie reduzierte Ausgaben für interne IT-Projekte gewesen. Dadurch verbesserte sich der Free Cashflow um 3,2 Millionen Euro – von -4,7 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf „nur“ noch -1,5 Mio. Euro. Der Rückgang der liquiden Mittel belief sich im ersten Quartal 2025 auf -1,8 Millionen Euro gegenüber -5,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Trotz der weiteren Abschmelzungen verfügt Mister Spex nach wie vor über einen Barmittelbestand von 70 Millionen Euro.

Nur die Hälfte aller Store mit positivem EBIT

Zufrieden zeigen sich die Berliner mit der Entwicklung des deutschen Store-Netzwerks. Der flächenbereinigte Nettoumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. Der Umsatz mit Korrektionsbrillen in den Stores legte um 15 Prozent zu, der Umsatz mit Sonnenbrillen wuchs um 6 Prozent. Der durchschnittliche Warenkorbwert für Korrektionsbrillen erhöhte sich um 26 Prozent und überschritt erstmals die Marke von 200 Euro; für Sonnenbrillen wurde ein Anstieg um 14 Prozent verzeichnet. Die Zahl der Stores mit positivem EBIT (hier rechnet Mister Spex zwar die Miete ein, aber nicht die zentralen Verwaltungskosten) erhöhte sich auf 34 gegenüber 19 im Vorjahresquartal – das bedeutet im Umkehrschluss jedoch auch, dass rund die Hälfte aller Mister-Spex Stores noch ein negatives Ergebnis aufweisen. 

„Die Ergebnisse des ersten Quartals 2025 belegen greifbare Anfangserfolge unserer Transformation“, zeigt sich Tobias Krauss, seit April CEO von Mister Spex, optimistisch. „Wir haben Fortschritte bei der Stärkung unserer Kostendisziplin und der Verbesserung unserer Produktmargen erzielt. Gleichzeitig befinden wir uns noch mitten im Transformationsprozess, den wir weiterhin konsequent und mit klarem Fokus vorantreiben. Auch wenn der Weg herausfordernd bleibt, bestätigen die aktuellen Entwicklungen unsere Ausrichtung: Wir bauen Mister Spex Schritt für Schritt zu einem profitablen und zukunftsorientierten Optiker aus.“