"Hearing4all" erhält erneut Förderung in Millionenhöhe

Hörforschung hat an der Universität Oldenburg eine lange Tradition. Geforscht wird unter anderem in diesem reflektionsarmen Raum an der Universität Oldenburg.
Im Sommer letzten Jahres hatte sich die Hörforschung "Hearing4all" der Universität Oldenburg gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern der Medizinischen Hochschule Hannover und Leibniz Universität Hannover erneut für die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern als Exzellenzcluster für die weitere Förderperiode ab 2027 beworben. Ende Mai erhielt das Cluster nun die Zusage. Die bewilligte Fördersumme beträgt 53,5 Millionen Euro. „Es erfüllt uns als junge Universität mit besonderem Stolz, dass alle beantragten Exzellenzcluster die internationalen Gutachterinnen und Gutachter überzeugen konnten“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.
Hörverlust und KI wichtige Themen
Das Cluster „Hearing4all“ verfolgt das Ziel, die Prognose, Diagnostik und Behandlung von Hörverlust zu verbessern. In zwei zurückliegenden Förderperioden seit 2012 hat Hearing4all laut einer Mitteilung der Universität Oldenburg dabei bereits bedeutende Ergebnisse erzielt. Jetzt wird der Forschungsverbund der Universität Oldenburg mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Leibniz Universität Hannover unter der Überschrift „Hearing4all.connects“ neue Forschungsdisziplinen einbinden, um das Thema Hörverlust noch umfassender zu untersuchen. So verfolgen die Forschenden in den kommenden Jahren unter anderem neue genetische Ansätze zur Vorhersage, Diagnostik und Behandlung von Hörverlust. Wie KI dabei helfen kann, mit Hörgeräten und -implantaten wichtige von unwichtigen Klangquellen besser zu unterscheiden, ist ebenfalls Forschungsgegenstand. Dabei wollen die Forschenden gemeinsame Datenstandards schaffen, die es ermöglichen, KI-basierte Systeme zu trainieren, um so Hörverlustwahrscheinlichkeiten einzelner Personen vorherzusagen.
Mehr Untersuchungen außerhalb des Labors geplant
Außerdem wollen die Hörforschenden die Lebensrealität der Menschen noch stärker berücksichtigen. Was Mehrsprachigkeit für das Hören bedeutet, Feldforschung und der Wert des Hörens für soziale Interaktionen stehen daher im Vordergrund. Zentral bleibt auch weiterhin die enge Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern, die die zeitnahe Anwendung der Forschungsergebnisse in der Praxis unterstützen. „Ich freue mich, gemeinsam mit den beteiligten Forschenden das nächste Kapitel der Hörforschung aufzuschlagen – eines, das das Hören ganzheitlich vom Ohr über das Gehirn zur Gesellschaft denkt“, sagt Clustersprecherin Prof. Dr. Christiane Thiel.