Erstveröffentlicht in der DOZ 11I23
Vor ziemlich genau zwei Jahren übernahm Finanzinvestor Flex Capital die beiden Softwareanbieter Amparex und Ipro. Schon damals hatte Flex auch bei Euronet, dem zweiten großen EDV-Anbieter der Augenoptik, angeklopft - und abgeblitzt. Im Gespräch mit der DOZ (01|22) erklärte Geschäftsführer Robert Gaulke: „Auch wir haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder mit der Übernahme von Wettbewerbern beschäftigt. Dabei sind wir aber zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Übernahme mit großen Risiken verbunden ist.“ Nun, zwei Jahre später, sieht die Welt offenbar anders aus. Denn am 20. September teilen die Frechener mit, dass Euronet „zukünftig unter dem Dach der Evex-Gruppe operieren“ wird.
Bereits mit der Übernahme von Ipro und Amparex hatte der Finanzinvestor Flex Capital Ende 2021 eine im deutschen Markt führende Stellung erworben. Diese wird jetzt mit Euronet nochmals deutlich ausgebaut. Nach jeweils eigenen Angaben arbeiten „über 3.000 Betriebe in Augenoptik und Hörakustik mit winIpro“, 3.651 Fachgeschäfte mit Amparex sowie 1.200 „vor allem mittelständische Kunden in Deutschland, Benelux und der Schweiz“ mit Euronet zusammen. Zunächst sollen die drei Unternehmen EDV-seitig auf „absehbare Zeit weiterhin eigenständig operieren“. Mit der Akquise von Euronet sollen indessen alle Kunden von „einem erweiterten Angebot an Marketing-Services“ profitieren. Gleichwohl solle gleichzeitig ein gemeinsames Software-Angebot entwickelt werden.
Was genau das bedeutet und welche Auswirkungen das Entstehen eines Dickschiffs im Bereich der Softwarelösungen für Augenoptikbetriebe haben wird, darüber hat die DOZ mit Alexander Schröder, Geschäftsführer Ipro, Robert Gaulke, Geschäftsführer/Vorstand der Euronet Software AG und Dr. Toni Schmidt, CEO der Evex Group und Geschäftsführer Amparex, gesprochen.