Radsportbrille kann Unfälle vermeiden

DOG-Augenexperte rät zu Augenschutz beim Radfahren

Das Fahrrad gilt bei vielen Deutschen als beliebtes Fortbewegungsmittel. Ein Experte der Deutschen Opthalmologischen Gesellschaft rät zu Augenschutz, um Unfälle zu vermeiden.
Sportliche Radfahrerin

Sportbrillen beim Radfahren schützen die Augen vor Insekten, die vor allem in der wärmeren Jahreszeit in der Luft sind.

© Tuvalum /Unsplash

Beim Fahrradfahren die Augen schützen, das scheint längst noch keine Selbstverständlichkeit für viele Hobbyradlerinnen und -radler zu sein. Der Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf und Past-Präsident der Deutschen Opthalmologischen Gesellschaft Professor Dr. med. Gerd Geerling gibt in einer DOG-Meldung Tipps, wie man die Augen beim Fahrradfahren am besten schützen kann. Vor allem die Sportbrille dient als sicherer Schutz vor Insekten und Co.

Die größte Gefahr beim Fahren sei laut Geerling, dass ein Insekt ins Auge gelangt. "Die meisten Menschen reagieren mit einem Schreck und unwillkürlichen Wischbewegungen am Auge, um den Fremdkörper wieder loszuwerden. Dann läuft man Gefahr, vom Rad zu stürzen. Und wir sehen in der Praxis, dass ein Sturz dann zu schweren Verletzungen auch des Auges führen kann“, betont Geerling und rät zu Besonnenheit. „Nicht weiter ins Auge fassen und sofort anhalten, wenn möglich.“ Hilfreich sei in einer solchen Situation auch, das Auge beispielsweise mit sauberem Trinkwasser zu spülen. In der Regel sollte der Kontakt mit dem Insekt am nächsten Tag kein Problem mehr für das Auge darstellen.

Sportbrille empfohlen

Um ein solch unangenehmes Erlebnis zu vermeiden, kann das Tragen einer Sportbrille helfen, als Basismodell Sonnenbrillen mit UV-Filter aus splitterfreiem Kunststoff mit Seitenschutz oder mit transparenten Gläsern mit UV- und Seitenschutz. Geerling macht noch auf eine besonders unangenehme Begegnung aufmerksam. So können die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner in der warmen Jahreszeit zu hunderten durch die Luft schweben. Diese enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. „Die fast unsichtbaren Härchen können so unter anderem in die Bindehaut oder Hornhaut des menschlichen Auges eindringen“, sagt Geerling. Ihr Gift könne dort schmerzhafte Bindehautentzündungen auslösen. Betroffene sollten sich deshalb auf keinen Fall die Augen reiben. Der Rat von Geerling lautet auch hier, die Augen mit sauberem Wasser auszuspülen „Bei anhaltenden Symptomen wie Rötung eines Auges, bei Fremdkörpergefühl, Tränen, Jucken und starken Schmerzen den Augenarzt oder die Augenärztin aufsuchen“, rät der Experte.

Für den Notfall Augentropfen in der Tasche

Noch aus einem andern Grund lohne sich für Viel-Radfahrer die Anschaffung einer Fahrradbrille. Sie helfe auch allen, die schnell unter tränenden Augen oder einem instabilen Tränenfilm leiden und trockene Augen haben. „Wer sich mit trockenen Augen in warmer Luft mit viel Wind bewegt, dessen Augen können gereizt reagieren“, erläutert Geerling. Radfahrerinnen und -fahrer mit Office-Eye-Syndrom sollten daher eine Ration an Tränenersatzmittel mitführen. Ähnliches gilt für Pollenallergiker und Pollenallergikerinnen, die mit verklebten Augen am Morgen aufwachen. „Unbedingt eine Notfalldosis antiallergische Augentropfen auf die Radtour mitnehmen“, sagt Geerling. Kontaktlinsenträgerinnen und -träger wiederum seien gut beraten, zusätzlich Nachbenetzungsmittel zu verwenden.