Ehemaliger ZVA-Vize und MDAV-Vorsitzender

Dietrich Hamann verstorben

Der ehemalige Vize-Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) sowie langjähriger Vorsitzender und Mitinitiator des Mitteldeutschen Augenoptikverbands (MDAV) Dietrich Hamann ist am 29. Mai im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit verstorben.
Dietrich Hamann
© Privat

Eigentlich wollte Dietrich Hamann gar kein Augenoptiker werden, sondern Fotograf. Einige oft schwere Erkrankungen während seiner Kindheit aber machten diesem Wunsch einen Strich durch die Rechnung., sodass er eine Lehre zum Augenoptiker antrat und 1968 an der Fachschule Herman Pistor in Jena seinen Abschluss als staatliche geprüfter Augenoptiker und Augenoptikermeister machte. Im Anschluss stieg er zunächst als Teilhaber in einem Geschäft in Stollberg ein, ehe er es zwei Jahre später übernahm und zu Augenoptik Hamann umfirmierte. Neben seiner Tätigkeit im Geschäft versorgte er auch über viele Jahre inhaftierte Frauen im damaligen DDR-Gefängnis Hoheneck, oft nach Ladenschluss und bis Mitternacht.

Schon zu DDR-Zeiten organisierte sich Hamann zusammen mit Kollegen, um in Tauschgeschäften auch seltene Fassungen oder optisches Zubehör für die Läden als Ware zu bekommen. Unmittelbar nach der Wende machte er sich stark für die Stärkung und Einheit des Berufsstandes, die Zusammenarbeit der Kollegen in ostdeutschen Bundesländern sowie bundesweit. So gründete er gemeinsamen mit anderen Kollegen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt den MDAV, dessen stellvertretender Vorsitzender er von 1990 bis 2002 und Vorsitzender von 2002 bis 2005 war. Beim ZVA engagierte er sich als Vizepräsident von 1991 bis 2002, zudem war er einige Jahre Präsident des Gesamtverbandes des Sächsischen Handwerks sowie Vizepräsident des Sächsischen Handwerkstages. Von 2003 bis 2018 war er öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Augenoptikerhandwerk der Handwerkskammer Chemnitz. 

Weichenstellungen für viele berufspolitische Entscheidungen gelegt

Gerade das Thema Optometrie lag Hamann besonders am Herzen. Er setzte sich intensiv für die Fortentwicklung des Augenoptikerhandwerks zu einem progressiven Gesundheitsberuf ein und macht sich dafür stark, Abschlüsse zu akademisieren und den Handwerkern die Möglichkeit zu eröffnen, auch im Bereich der Optometrie, neben der handwerklichen Tätigkeit, gesundheitliche Dienstleistungen anbieten zu können. Er forderte, den Handwerkern Möglichkeiten zu eröffnen, ihre optometrischen Kenntnisse auch akademisch zu erwerben und vertiefen zu können und hat damit Weichenstellungen für viele berufspolitische Entscheidungen gelegt.

Am 29. Mai verstarb Hamann nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren in Stollberg.