Zwischen Brexit und Covid-19

Auslandssemester in Südengland

Die beiden Studentinnen der Hochschule Aalen Stefanie Ritter und Nathalie Reusch zog es für ihr Auslandssemester an die Plymouth University in Südengland. Bis kurz vor Abflug war allerdings nicht klar, ob sie ihr Abenteuer überhaupt würden antreten können.
Auslandssemester im Studiengang Augenoptik/Optometrie an der Universität Plymouth in Südengland

Blick auf die Plymouth University

© Stefanie Ritter

Im sechsten Semester gibt es im Studiengang Augenoptik/Optometrie der Hochschule Aalen die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu absolvieren. Die beiden Studentinnen Stefanie Ritter und Nathalie Reusch fanden den medizinischen Part der Optik schon immer interessant und wollten zudem ihre Englischkenntnisse im Zuge eines Erasmus Semesters verbessern. Die Wahl fiel schnell auf England. Nach der Kontaktaufnahme mit verschiedenen Universitäten entschlossen sie sich für ein Semester an der Plymouth University in Südengland.

Ihre Planung wurde durch den zu dieser Zeit kurz bevorstehenden Brexit am 31. Januar 2020 erschwert. Bis kurz vor Start des Semesters war es nicht sicher, ob die beiden ihr Auslandssemester in England würden antreten können. Schlussendlich landeten die Studentinnen zwei Tage vor dem Beschluss des Brexits in Plymouth. So war die Erasmus Unterstützung gesichert.

Alltag an der Plymouth University

Die Vorlesungen und Praktika fanden am Peninsula Allied Health Centre der Universität Plymouth statt. Nach den Interessen der Studentinnen wurde ein Stundenplan zusammengestellt. Neben den vier Vorlesungen „Einführung in die Pathologie und Therapeutik“, „Anatomie und Physiologie“, „Spezielle Optometrie“ und „Visuelle Wahrnehmung“ war eine Teilnahme am Kontaktlinsen-Praktikum möglich. Trotz der vielen Kursteilnehmer verlaufen die Vorlesungen interaktiv und die Studenten stehen in engem und gutem Kontakt zu den Professoren. So erweiterten die beiden Frauen vor allem ihr medizinisches Wissen in der Optik.

Studienarbeit zu dem Thema Blepharitis

Die Hauptaufgabe während des Auslandssemester stellte eine Studie dar, die die Studentinnen zum Thema „Behandlung von Blepharitis“ durchführen sollten. Sie begannen mit Recherchen zum Thema und fingen mit der Ausarbeitung des Berichtes an. Nebenbei bereiteten sie die Patientenrekrutierung vor. Die Aufgabe bestand darin, die Verträglichkeit eines bestimmten Medikamentes anhand von klinisch durchgeführten Messungen zu untersuchen.

Doch aufgrund der Corona-Pandemie kam es nicht dazu. Während die beiden in England noch nicht viel vom Virus mitbekamen, führte Deutschland zu diesem Zeitpunkt erste Sicherheitsmaßnahmen ein. Deshalb mussten Reusch und Ritter ihr Auslandssemester vorzeitig abbrechen und mit dem Auto vor der befürchteten Grenzschließung zurück nach Deutschland fahren. Nach mehreren Rücksprachen wurde den beiden gestattet, ihr Projekt aus England in einer abgewandelten Art und Weise in Deutschland durchzuführen. So wurde aus einer Interventionsstudie eine systematische Literaturrecherche zum Thema „Wirksamkeit verschiedener Behandlungsoptionen bei Blepharitis“.

Kurz, aber dennoch viele Eindrücke gesammelt

„Trotz Brexit und Covid-19 hat uns die Zeit in Südengland rundum sehr gefallen und wir können jederzeit ein Semester an der Universität in Plymouth weiterempfehlen. Obwohl es keine typische Erasmus Gruppe in Plymouth gab, konnten wir durch andere Programme den Kontakt zu internationalen Studenten herstellen. Wir fühlten uns in der am Meer gelegenen Studentenstadt sehr wohl und konnten trotz der kurzen Zeit viele Eindrücke der englischen Kultur sowie landschaftlichen Umgebung sammeln. Alle Professoren sind sehr aufgeschlossen gegenüber internationalen Studenten und stets hilfsbereit. Sie haben sich für uns viel Zeit genommen und uns viele neue Kenntnisse gelehrt.“

Autoren: Stefanie Ritter und Nathalie Reusch