Problematik vor allem im Herbst Allensbach Brillenstudie: Jeder dritte Autofahrer zweifelt an Sehleistung

Autofahren bei Dämmerung

Jeder Autofahrende kennt verschiedene Situationen beim Autofahren, bei denen die Sicht schlechter als am Tag ist. Umso wichtiger ist eine aktuelle Sehstärke, um eventuellen Gefahrensituationen souverän begegnen zu können.

© Adobe Stock/ Mike Mareen

Rund jeder dritte Autofahrer zweifelt an seiner Sehleistung – das ist das Ergebnis der aktuellen Allensbach-Brillenstudie. Besonders im Herbst mit Regen, Nebel, Dämmerung und Scheinwerferlicht ist gutes Sehen wichtig. Rund zwei Drittel der deutschen Autofahrer sind auf eine Brille angewiesen, doch nur etwa die Hälfte der Brillenträger glaubt, eine Kontrolle ihrer Sehfähigkeit zu bestehen. Bei Personen ohne Sehhilfe rechnet dennoch jeder Sechste damit, einen Sehtest nicht zu bestehen. Auffällig war in der Studie die Altersgruppe zwischen 45 und 49 Jahren: Nur vier von zehn Befragten haben in den vergangenen drei Jahren einen Sehtest durchführen lassen, obwohl sich in diesem Lebensabschnitt die Sehstärke häufig und unbemerkt verändert.

Das Kuratorium Gutes Sehen, das die Studie in Auftrag gegeben hat, rät daher, mindestens alle zwei Jahre – im sogenannten TÜV-Rhythmus – die Augen kontrollieren zu lassen. Zudem weist es darauf hin, dass eine schlechte Sicht nicht nur die Reaktionszeit verlängert und dadurch direkt Unfälle verursachen kann. Bei Tempo 50 entspricht eine verspätete Reaktion einem Blindflug von 14 Metern, bei 130 km/h bereits 36 Metern. Sind die Straßen zudem nass, verdoppelt sich der Bremsweg.

Häufigsten Irrtümer bei Autofahrenden

Als Gründe für die seltene Überprüfung der Sehstärke wurden in der Studie häufig falsche Annahmen der Autofahrenden genannt. So herrscht zum Beispiel die Vorstellung, nur ältere Personen könnten schlecht sehen – was nicht zutrifft. Außerdem meinten einige, Menschen mit Nachtblindheit dürften im Dunkeln nicht mehr Auto fahren. Wie die Befragten „Nachtblindheit“ definierten, blieb unklar. Schließlich wurde geäußert, gutes Sehen sei Privatsache. Auch das stimmt nicht: Laut Fahrerlaubnisverordnung ist jede Person verpflichtet, die eigene Fahrtauglichkeit sicherzustellen. Dazu gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Sehstärke. Erfolgt dies nicht und es kommt zu einem Unfall, trägt man mindestens eine Mitschuld.

Geschrieben von

Lisa meinl

Lisa Meinl

Augenoptikermeisterin

Als Augenoptikermeisterin kennt Lisa Meinl die Branche und bringt dieses Know-how beim DOZ-Verlag ein: ob bei der Suche nach Fachautoren und Fachthemen, neuen Ideen für Fachbücher und den COE Campus.

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