EDITORIAL
DOZ
08 | 2016
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Ein ernüchternder letzter
Schrei!
Schreiben Sie uns
Ihre Meinung!
ruetten@doz-verlag.deDie letzte Sonnenfinsternis hierzulande ist in Erinnerung geblie-
ben, weil 2015 die Schutzbrillen ein rares Gut waren. Nicht nur
die Kunden hatten sich zu spät gekümmert – letztlich bewahrte
ein über Deutschland größtenteils bedeckter Himmel die
Volksgesundheit. Was bei der astronomischen Betrachtung
geschehen kann, zeigt der Praxisfall in dieser Ausgabe. Ein
Artikel, der sich alleine wegen seines letzten Satzes lohnt,
gelesen zu werden; dort heißt es einfach wie richtig: Für die
Beratung bietet der Fachhandel ausgebildetes Fachpersonal.
Dem würde kaum jemand widersprechen, zumindest nicht, wenn
es um die dort beschriebenen unterschiedlichen Anforderungen an
Sonnenschutzgläser für Bergwanderer oder Autofahrer geht. Aus der
Erfahrung heraus wage ich jedoch zu behaupten, dass ein Kunde Glück
haben muss, einen Fachmann anzutreffen, der ihm für die Vollmondbetrach-
tung mit einem optischen Instrument den richtigen Mondfilter empfehlen
und liefern kann!
Die Rubrik Optometrie ist eine äußerst lesenswerte, wenngleich tatsächlich
nicht von allen gleich geschätzte. Das Spezial hingegen ist unser tägliches
Brot: Mit Brillenfassungen samt -gläsern wird das Geld verdient, das für die
Beratung viel zu oft noch immer nicht verlangt und wenn doch, nicht extra
ausgewiesen wird. In ferner Vergangenheit versuchte die Branche, die Brille
aus der Hilfsmittelecke raus in die Modewelt zu hieven. Dann verkauften
Onlinehandel und Boutiquen Brillenmode, was zumindest bei den Sonnen-
brillen ohne Korrektion derart funktioniert, dass mancher Kollege an der
Ecke das Geschäft mit selbigen für tot erklärt. Nicht erst, aber besonders
seitdem sind die stationären Kollegen bemüht, ihre Beratungskompetenz zu
steigern und anzupreisen.
Gut so, denn aus „modischer Sicht“ sind die Aussagen unserer – Gott sei
Dank nicht repräsentativen – Umfrage ernüchternd. Zunächst wollten wir
von Augenoptikern hören, was derzeit „der letzte Schrei“ auf dem Markt ist,
dummerweise sind wir dann auf die Idee gekommen, Brillenträger in der
Fußgängerzone Heidelbergs zu befragen. Zumindest die Augenoptiker
dort, sollten auch ihre Beratungsqualität in Sachen Mode stärker
vermarkten.
Mit den anderen Geschichten dieser Ausgabe wünsche ich
Ihnen viel Spaß.
Ingo Rütten
Verlagsleiter /
Chefredakteur