EDITORIAL
DOZ
07 | 2016
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Meinung ermöglichen!
Schreiben Sie uns
Ihre Meinung!
ruetten@doz-verlag.deÖffentlichkeitsarbeit und Journalismus sind ähnliche Disziplinen, Presse
sprecher und Redakteure wechseln oft die Seiten. Insofern ist mein
Wechsel vom ZVA zum DOZVerlag wenig spektakulär. Für Sie be
deutet das neue Gesicht an dieser Stelle, dass Sie einen zusätzlichen
Einblick in die Branche erhalten, ohne auf die Kompetenz meiner
Vorgängerin Judith Kern verzichten zu müssen. Aus meinem
Seitenwechsel ergibt sich ein klarer Auftrag, den wir zusammen
und gute Journalisten immer beherzigen: Wir wollen Meinung
ermöglichen, nicht vorgeben!
Dazu müssen wir immer ein Auge darauf haben, was auf unserem
Tisch landet – und vor allem, welche Informationen dort nicht zu
finden sind. Manchmal müssen wir ergänzen, beispielsweise Informa
tionen, die ein vom Befragten – oder von dessen Presseabteilung – frei
gegebenes Interview nicht liefern kann.
Volker Grahl beweist als Vorstandsmitglied der SuperVista AG in dieser Ausgabe,
dass er weiß, was er zu sagen hat, um sein Unternehmen gut aussehen zu lassen.
Unbeantwortet bleibt die Frage zur Abmahnung der Wettbewerbszentrale wegen
einer offensichtlich vorgegaukelten Kooperation von
brillen.demit dem ADAC in
Sachen Gleitsichtstudie. Dass SuperVista gar nicht mehr online, sondern nur noch
über die Partneroptiker verkauft, liest sich dafür in unserem Interview das erste Mal.
Dirk Graber verkauft noch online. Der Geschäftsführer von Mister Spex stellt in der
DOZUmfrage gleich mal alle Branchenzahlen infrage und verkündet, der Online
Brillenhandel wachse zehnmal stärker als es der Bundesverband vermelde. Dazu
muss man wissen, dass Mister Spex sich noch nie an der Erhebung der Branchen
daten beteiligt hat – während andere Marktteilnehmer an der Ermittlung mitwirken.
Bei diesem Thema kommt die Gesellschaft für Konsumgüter vergleichsweise
schlecht weg. Zu Unrecht, wir sollten froh sein, dass sich die GfK äußert! Dass der
GfKMitbewerber dazu eine besondere Sicht hat, ist nicht verwerflich, verdeutlicht
vielmehr den Unterschied zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus.
Meine erste DOZAusgabe als Chefredakteur liefert interessante, neue Geschich
ten, bietet Pflichtlektüre für jeden Betriebsinhaber – Stichwort: Kassenfüh
rung – und ermöglicht Meinung. Mehr wollte ich zunächst nicht.
Das alles auf meine Fahne zu schreiben, wäre nicht nur schlechter
Journalismus: der Dank gilt meiner Vorgängerin und Kollegin.
Freuen Sie sich auf die vor Ihnen liegenden Seiten!
Ingo Rütten
Verlagsleiter /
Chefredakteur