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AKTUELL

DOZ

07 | 2016

14

ZVA- versus GfK-Zahlen – eine

Differenz, die einen stutzen lässt

Fragen

1.

Welche Aussagen über

die Branche verbergen

sich Ihrer Meinung nach hinter

diesen Zahlen? Sie liegen ja

doch recht weit auseinander.

2.

Welche der Zahlen –

11 oder 3,5 Prozent –

entspricht eher Ihrer eigenen

Wahrnehmung? Bitte begrün-

den Sie Ihre Antwort.

3.

Wie kommt es Ihrer

Meinung nach dazu,

dass die GfK und der ZVA das

Umsatzplus so unterschiedlich

bewerten?

Weit auseinander liegen die Wirtschaftszahlen für die stationären Augenoptiker der Gesellschaft für Konsum-

forschung (GfK) und des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) für 2015. Vor ein paar

Wochen hatten beide Organisationen ihre Ergebnisse zum Besten gegeben: Die GfK benannte das Umsatzplus

der stationären Betriebe mit 11 Prozent, der ZVA hingegen mit 3,5 Prozent. Eine Differenz, die einen stutzen

lässt. Die DOZ fragte bei Vertretern der augenoptischen Branche nach.

Oliver Fischbach, Geschäftsführer,

Hoya Lens Deutschland GmbH

1.

Da die Methodik der GfK (Pa­

nel Erhebung) und des ZVA

sich grundlegend unterscheiden, ist

ein Vergleich der Zahlen fast nicht

möglich. Wir freuen uns jedoch

grundsätzlich über das erreichte

Wachstum auf Seiten der Augen­

optiker auch wenn die 11 Prozent

wohl nicht der Realität entsprechen!

2.

Unsere Einschätzung deckt sich mit den Zahlen des ZVA.

Wir stützen uns auf unsere Glasverkäufe bei Bestands­

kunden in den unterschiedlichen Marktsegmenten.

3.

Da wir nicht auf GfKZahlen zurückgreifen, können wir die

Entstehung nicht beurteilen.

Ralf Thiehofe, Geschäftsführer Rupp + Hubrach Optik GmbH

1.

Wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die

GfKZahlen in der Sparte Brillenglas häufiger nicht mit der Realität –

wie wir sie messen – übereinstimmen.

2.

Was versteht die GfK unter einem stationären Augenoptiker? Falls damit

der traditionelle AOFachhandel gemeint ist, halten wir die +11 Prozent

für vollkommen falsch. Selbst die vom ZVA genannten +3,5 Prozent beim Tradi

sind schon hoch, was nicht ausschließt, dass einzelne Geschäfte sehr positiv mit

zweistelligen prozentualen Wachstumsraten auffallen.

3.

Warum die GfK und der ZVA komplett andere Marktbewertungen vor­

nehmen, können die Beteiligten nur durch eine vertrauliche interne und

gegenseitige Offenlegung ihrer Datenbasis klären; – was wünschenswert wäre!